Der Blutmond leuchtet rot über Stuttgart. Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Zwei ganz besondere Himmelsereignisse spielten sich am Freitagabend ab: die längste Mondfinsternis des 21. Jahrhunderts und ein riesiger, der Erde besonders naher Mars. Auch in Stuttgart war der Blutmond zu sehen.

Heppenheim/ Offenbach/ Stuttgart - Der Mond hat sich zur längsten totalen Finsternis des 21. Jahrhunderts in spektakulärem Rot präsentiert. Bei hochsommerlichen Temperaturen bis 30 Grad versuchten viele Menschen in Deutschland mit bloßem Auge, Fernglas oder Teleskop das extrem seltene Himmelsschauspiel zu verfolgen. An der Sternwarte in Stuttgart versammelten sich hunderte Menschen, um einen Blick oder sogar ein Foto des seltenen Spektakels zu erwischen.

Zur etwa 103 Minuten langen totalen Mondfinsternis gesellte sich ein besonders heller und großer Mars. Ein ähnliches Spektakel war zuletzt vor 15 Jahren zu sehen. „Für die derzeit lebenden Menschen ist das ein einmaliges Ereignis“, sagt der Chef der Vereinigung der Sternfreunde in Heppenheim, Sven Melchert.

Der Blutmond war nicht überall zu sehen

Im Norden, Westen und Süden war die Sicht auf die beiden rötlich leuchtenden Himmelskörper vielerorts recht gut. Der Deutsche Wetterdienst meldete für diese Regionen vereinzelt Wolken. Weniger Glück hatten weite Teile Brandenburgs, Sachsen-Anhalts, Sachsens und Thüringens. Dort blickten viele auf Gewitterwolken statt auf einen sternenklaren Abendhimmel. Über Berlin hingen einige Wolken. Auch am Alpenrand war das Himmelsspektakel nicht überall zu sehen.

Zu einer Mondfinsternis kommt es nur bei Vollmond - wenn Sonne, Erde und Mond auf einer Linie liegen. Der Mond taucht völlig in den Schatten ein, den die von der Sonne angestrahlte Erde in den Weltraum wirft. Einen besonders guten Blick darauf hatte Astronaut Alexander Gerst, der derzeit auf der Raumstation ISS ist.

Der Mars gilt ohnehin als Roter Planet. Aber warum leuchtet auch der Mond rot? Die kurzwelligen blauen Lichtwellen der Sonnenstrahlen werden Experten zufolge vollständig in der Erdatmosphäre gestreut. Das langwellige rote Licht wird dagegen gebrochen und in Richtung Mond gelenkt.