Die Abgeordneten im Bundestag applaudieren dem ukrainischen Präsidenten nach seiner Rede. Foto: dpa/Michael Kappeler

Per Video wendet sich der ukrainische Präsident Selenskyj an den Deutschen Bundestag und bittet um mehr Hilfe für sein Land. Die Parlamentarier in Berlin reagieren mit einem befremdlichen Streit über die eigene Tagesordnung.

Kriege werden nicht nur mit Waffen geführt. Sondern auch mit Bildern und Gefühlen. Gemessen daran ist der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj seinem Widersacher Wladimir Putin seit Beginn des russischen Angriffskriegs weit überlegen. Der Machthaber aus Moskau inszeniert sich im Fernsehen als entschlossener Herrscher, der selbst seine engsten Vertrauten an einem langen Tisch auf Distanz hält. Selenskyj hingegen ist nah bei den Menschen – auf der Straße in Kiew, bei der Truppe, in der Regierung. Er ist in den sozialen Netzwerken zu sehen und gibt Interviews am laufenden Band. Und wenn sich die Gelegenheit bietet, dann lässt er sich per Video auch in Demonstrationszüge, Gipfeltreffen und Parlamente in anderen Ländern schalten, um dort um Unterstützung zu bitten.