Wenn der Konsum aus dem Ruder läuft, wird Cannabis zu einem ernsten Problem, wie das Beispiel von Marc. B. zeigt. Foto: dpa

Dass er sein Leben ändern sollte, hat Marc B. lange gewusst. Doch dem Kiffer fehlte schlicht der Antrieb. Vor einem Jahr gelang ihm der Entzug. Nun besucht er eine Selbsthilfegruppe. Auch wegen der Einsamkeit.

Stuttgart - Der erste Joint hat Marc B. (Name geändert) regelrecht beflügelt. Auf dem Weg zu den Bundesjugendspielen hatte ein Freund des damals 16-Jährigen „eine Tüte“ für die Clique gedreht. Danach ging es auf den Sportplatz – und Marc B. holte die einzige Ehrenurkunde seines Lebens. „Besonders gut war ich beim Hochsprung“, erinnert er sich. Doch die bekifften Höhenflüge sind lange her. B. ist unsanft gelandet. Aus „grenzenlosem Spaß“ sei „bitterer Ernst“ geworden, sagt der inzwischen 35-jährige Stuttgarter bei einem Gespräch bei der Drogenberatungsstelle Release Mitte. Anlass ist die neue Selbsthilfegruppe für ehemalige Cannabiskonsumenten am Standort in der Kriegsbergstraße, zu der auch Marc B. geht. Immer wieder sei der Wunsch von Klienten nach solch einem Angebot geäußert worden, so Natalie Andraschko von Release.