Polizisten durchstreifen das Gebiet rund um Endingen. Foto: dpa

Bei der Fahndung nach Carolin G. hat die Polizei auch Drohnen eingesetzt. Noch gehen die Ermittler von einem Vermisstenfall aus. Dennoch ist mittlerweile die Kriminalpolizei an dem Fall beteiligt.

Endingen - Eigentlich hat die 27-jährige Carolin G. am Sonntag um 14.15 Uhr nur eine Stunde lang joggen wollen. Sie verabschiedete sich zu Hause von ihrem Mann. Seitdem fehlt von der jungen Frau aus Endingen bei Freiburg jede Spur. Eine groß angelegte Suchaktion ging am Montag ohne Ergebnis zu Ende. Auch am Dienstag setzten mehr als 50 Polizisten und viele Helfer von Rettungsorganisationen die Suche nach der jungen Frau fort. Daran beteiligt war auch die Freiwillige Feuerwehr von Endingen, einer 9200 Einwohner zählenden Kleinstadt im Kreis Emmendingen.

Sie suchte allerdings keine Unbekannte, sondern die Frau eines ihrer Kameraden. Bis zum Redaktionsschluss dieser Ausgabe blieb die Fahndung, bei der auch Hunde und Rettungshubschrauber eingesetzt wurden, allerdings ohne Erfolg. Nach Angaben eines Sprechers der Polizei entdeckte man bei der Suche auch keine Gegenstände, die der Vermissten zugeordnet werden könnten.

Das Handy konnte nicht geortet werden bisher

Die Polizei geht bis jetzt von einem Vermisstenfall aus, schließt aber auch nicht aus, dass die Frau mit langen, braunen Haaren einem Verbrechen zum Opfer gefallen ist. Deshalb wurde auch die Kriminalpolizei an den Ermittlungen beteiligt. Die sportliche Frau hatte ihr Mobiltelefon dabei, als sie das Haus verließ, erklärt der Polizeisprecher. Zwar habe man das Handy nicht orten können, aber die erste Auswertung der Handydaten deute darauf hin, „dass sie sich tatsächlich auf die Laufstrecke begeben hat“, sagt der Sprecher weiter.

Diese Daten decken sich mit mehreren Zeugenaussagen, die angaben, eine Joggerin gesehen zu haben, die der Beschreibung von Carolin G. entspreche. Die junge Frau hat mehrere, sechs bis zwölf Kilometer lange Laufrouten. Die Polizei hat ihre favorisierten Strecken abgegangen. Am Dienstag wurde außerdem eine Drohne eingesetzt, die solche Bereiche von der Luft aus erkunden sollte, die für Hubschrauber nicht erreichbar sind.

Belohnung im Fall der getöteten Freiburger Studentin

Unterdessen haben die Freiburger Staatsanwaltschaft und die Polizei im Fall einer in Freiburg getöteten 19-jährigen Frau 6000 Euro Belohnung ausgesetzt für Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen. Die 19-jährige Medizinstudentin aus dem Enzkreis ist Mitte Oktober auf dem Heimweg von einem Unbekannten vergewaltigt und getötet worden.

Wenige Meter vom Tatort entfernt ist ein herrenloses Fahrrad gefunden worden. Darauf entdeckte die Polizei männliche DNA-Spuren. Die gleichen Spuren fanden sich auch auf der Leiche der Studentin. Seit dem 16. Oktober hat die Polizei mehr als 450 Zeugen vernommen.