Seit mehr als 64 Jahren ist Hildegard Wolbold beim Böblinger Großhändler Reisser beschäftigt – das gab es noch nie in der 153-jährigen Unternehmensgeschichte.
Nicht einmal der langjährige Vorstandsvorsitzende Helmut Reißer konnte auf so viele Jahre der Betriebszugehörigkeit zurückblicken. Ende des Jahres geht Hildegard Woldbold in den wohlverdienten Ruhestand – nach sage und schreibe 64 Jahren Betriebszugehörigkeit. Nun fand in der Böblinger Firmenzentrale auf der Hulb im Rahmen einer kleinen Feier ihre Ehrung statt, wie das Unternehmen in einer Pressemitteilung berichtet.
Familienname mit ß, Firmenname mit ss
Am 1. April 1960 trat Hildegard Wolbold als kaufmännische Angestellte in die damalige Adolf Reisser KG (Redaktionelle Anmerkung: Während sich die Familie mit ß schreibt, wird im Firmennamen ss verwendet) in der Bahnhofstraße in Böblingen ein und wurde zunächst mit Schreibarbeiten in der Debitoren-Buchhaltung beschäftigt. Aufgrund ihrer guten Buchhaltungskenntnisse übernahm sie ab April 1965 die Position der Abteilungssekretärin im Bereich der Finanzbuchhaltung. „Hier wurde sie im Laufe der Zeit zur unentbehrlichen Stütze und rechten Hand des damaligen Abteilungsleiters, Richard Luginsland und später Horst-Dieter Harbort“, schreibt das Unternehmen. Im Laufe vieler Jahrzehnte seien Aufgaben wie die tägliche Finanzdisposition, das Buchen und Bearbeiten der Gesellschafterkonten, die Abrechnung der leitenden Mitarbeitenden und die Bearbeitung von Steuererklärungen für sie zur Routine geworden.
„Aufgrund ihrer hervorragenden Kenntnisse und in Anerkennung ihrer Leistungen wurde Hildegard Wolbold 1993 Handlungsvollmacht erteilt“, berichtet Reisser. Sie begleitete den Expansionskurs des Unternehmens und erlebte alle Höhen und Tiefen der Branche im letzten halben Jahrhundert. Hildegard Wolbold arbeitete bereits mit vier Generationen der Reißer-Familie, was Guntram Wildermuth-Reißer unterstrich: „Sie ist ein wandelndes Lexikon und kennt nicht nur die Firma, ihre Geschichte und die Arbeitsabläufe“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Reisser AG, „sondern vor allem auch unsere Familie Reißer aus dem Effeff.“
Großes Lob vom Vorstandsvorsitzenden
Für Helmut Reißer erledigte sie vielfältige vertrauliche Sonderaufgaben. Auch Guntram Wildermuth-Reißer begleitete sie mit ihrem Knowhow auf seinem Weg zum Vorstandsvorsitzenden. Die letzten Jahre arbeitete Hildegard Wolbold in Teilzeit und ist Mitglied im Vorstand der Reißer-Familienstiftung. „Diese außergewöhnliche Betriebszugehörigkeit zeigt, wie viel ein Unternehmen erreichen kann, wenn es ein Umfeld schafft, in dem sich Mitarbeitende langfristig wertgeschätzt fühlen. Langjährige Mitarbeitende sind das Fundament, auf dem nachhaltiger Erfolg, Wissenstransfer und eine stabile Unternehmenskultur aufbauen“, betonte Wildermuth-Reißer.
Die Firma Reisser wurde 1871 in Stuttgart-Untertürkheim gegründet. Fünf Tochtergesellschaften formen heute zusammen die Reisser Gruppe. Das Unternehmen mit heutigem Stammsitz in Böblingen ist spezialisiert auf Bad- und Sanitärausstattung, Installations- und Heizungstechnik. Der Großhändler beschäftigt rund 1800 Mitarbeitende an mehr als 50 Standorten hauptsächlich im Südwesten Deutschlands.