Kai Ebel ist für seine gemusterten und bunten Outfits bekannt. Foto: Imago/Eventpress

Obwohl Kai Ebel nicht in einem der 20 Rennwagen sitzt, wurde er mit der Formel 1 zur Ikone. "Mr. Boxengasse" machte sich mit seiner Berichterstattung für RTL einen Namen - und nicht zuletzt mit seinem eigenwilligen Style. Am heutigen Freitag feiert der Reporter seinen 60. Geburtstag.

Kai Ebel (60) ist nicht ohne Grund als Paradiesvogel der Motorsportwelt bekannt. In farbenfrohen Outfits interviewt er in der Boxengasse Rennfahrer wie Lewis Hamilton (39) und Fernando Alonso (43). Seit dem Beginn der Formel-1-Übertragung bei RTL ist der Reporter bei den Fans beliebt. Aber auch abseits der Grand-Prix-Strecken ist der TV-Moderator im Fernsehgeschäft aktiv.

Formel-1-Urgestein

Sein Weg in die Königsklasse begann mit einem Studium an der Sporthochschule Köln, das er mit einem Diplom abschloss. Nebenbei sammelte Ebel als freier Mitarbeiter der "Rheinischen Post" in seiner Heimat Mönchengladbach Praxiserfahrung für seine spätere Karriere. Im Jahr 1988 fand er im TV-Sender RTL sein langjähriges Zuhause. Vier Jahre später wurde "Kai Ebel aus der Boxengasse" geboren: Er wechselte zur Live-Berichterstattung über den Formel-1-Sport.

Beim Großen Preis von Spanien im Jahr 2021 feierte nicht nur Sieger Lewis Hamilton. Das Rennen markierte das 500. Wochenende, an dem Ebel als Reporter an der Strecke im Einsatz war. Zu diesem Zeitpunkt hatte er damit 230 Rennen mehr als der siebenfache Weltmeister auf dem Buckel - zumindest neben der Strecke. In seiner Karriere war Ebel live dabei, als deutsche Sportgeschichte geschrieben wurde: Den Gewinn der Weltmeistertitel von Michael Schumacher (55), Sebastian Vettel (37) und Nico Rosberg (39) dokumentierte er vor Ort für die Zuschauerinnen und Zuschauer. Über die Jahre sah er mit Fahrern wie Max Verstappen (26) auch eine neue Generation von Spitzensportlern heranwachsen und holte sie alle vor das Mikrofon.

Brenzlige Momente und Interview-Träume

Unvergessen blieb für ihn ein Interview mit dem ehemaligen finnischen Rennfahrer Mika Häkkinen (55). "Ich stellte ihm eine wie ich finde ganz normale Frage, er rannte daraufhin nach hinten weg und dann habe ich gemerkt, 'Oh, das macht er nicht, weil die Frage so blöd war, sondern weil eine Stichflamme hinter mir hoch ging'", erzählte er in einem "ntv"-Interview. "Das war der Wagen von Jos Verstappen, der lichterlohn gebrannt hat", erinnerte sich die Reporter-Legende an die kuriose und gefährliche Situation.

Trotz seiner 32 Jahre im Motorsport hat "Mr. Boxengasse" weitere Interview-Träume. Sein Wunschgast für ein Gespräch sei Brad Pitt (60), der aktuell einen Film über die Formel 1 dreht. Weil er ihn lange nicht mehr gesprochen hätte, sei es "an der Zeit, dass er mir mal ein paar dringende Fragen beantwortet", wie er in einem Instagram-Clip klarstellte.

Berühmt-berüchtigter Modestil

Auf die Rennstrecke bringt Ebel nicht nur jahrzehntelang angesammeltes Wissen, sondern auch seinen eigenen Modestil mit. Das Markenzeichen des Reporters sind seine schrillen und gemusterten Hemden. Aber nicht nur obenrum wird es bei Ebel bunt, auch das ganze Outfit darf gerne knallig sein, wie er mit einem lila Anzug inklusive Weste auf einem Foto zeigt. Nicht auffallen? Keine Option für Ebel.

Mit seinem markanten Style polarisiert der Reporter. 2005 erhielt er für seine gewagten Kombinationen den Titel "Moderator mit dem schlechtesten Modegeschmack". Eine andere Meinung vertritt offenbar Rapper Eko Fresh (40), der Ebel 2010 in einem Song verewigte. "Was zieh ich an? Ich geh heute Kai Ebel Style / Was zieh ich an? Was zieh ich an? / Was zieh ich an? Genau sowas finden Mädels geil", verkündet er darin. Das Album schenkte er Ebel noch vor der Veröffentlichung und bekam im Gegenzug Ebels erstes Buch "Kai Ebel -Mr. Boxengasse", wie der Musiker auf YouTube zeigte.

2021 ging Ebel mit "Von Schumacher bis Schumacher" zum zweiten Mal unter die Autoren und gab einen weiteren Einblick hinter die Kulissen des prestigeträchtigen Sports. Der ist allerdings nicht seine einzige Leidenschaft: Ebels Herz schlägt ebenso für den Boxsport, dessen Events er für RTL moderiert.

Wurde zu einer echten Diva

Ungeachtet seines Ausflugs in die Buchbranche blieb er der TV-Welt treu. Vor drei Jahren trat Ebel in der 14. Staffel von "Let's Dance" mit der Österreicherin Kathrin Menzinger (35) ins Tanz-Rampenlicht. Nach ihrem Slowfox in der vierten Show der Tanzsendung mussten sie sich geschlagen geben. Für Ebel war es jedoch keine Niederlage. Er habe sein Ziel erreicht, die Zuschauerinnen und Zuschauer zu unterhalten und sei "auf ganz viel Gegenliebe" von den erfahrenen Tänzerinnen und Tänzern gestoßen, teilte er seine positive Erfahrung mit "RTL".

In der RTL-Show "Viva la Diva" demonstrierte er 2023 als "Sylvia Stoned" erneut seinen Tanzstil und Hüftschwung. Gemeinsam mit Promis wie Choreograf Bruce Darnell (67) und Ex-Turner Fabian Hambüchen (36) verwandelte er sich in eine Dragqueen und stellte sich den prüfenden Augen einer Jury. "Der ist immer bereit für eine Überraschung", lobte ihn Jana Ina Zarrella (47), die mit weiteren Kollegen die Promis unter ihren Kostümen erraten musste.

Leben fernab des TV-Geschäfts

Sein Privatleben hält Kai Ebel von Kameras fern. Der Reporter und seine Frau Mila Wiegand leben mit ihren zwei gemeinsamen Kindern noch immer in Ebels Geburtsort Mönchengladbach.

Die rumänische Malerin und die Fernsehpersönlichkeit heirateten im Juli 2009. Beide zeigten sich in unkonventionellen Hochzeitslooks: Ebel trug einen cremefarbenen Anzug mit üppigen Verzierungen und Zylinder, Wiegand kleidete sich für die Zeremonie im Gothic-Stil, wie Fotos der "Rheinischen Post" zeigen.

Im Interview mit der "Bild"-Zeitung kündigte Ebel die ausgefallene Eheschließung zuvor an. "Wir heiraten keinesfalls klassisch", teilte er mit. "Unser Motto wird sein: Bekloppte Ringe, keine Zeugen und kein Weiß." Dieses Jahr feierte das Ehepaar seinen 15. Hochzeitstag.