Die Feuerwehr rettete in Köln 65 Menschen aus einer Seilbahn über dem Rhein. Foto: dpa

Spektakulärer Einsatz in großer Höhe: Die Feuerwehr rettete in Köln 65 Menschen aus einer Seilbahn über dem Rhein. Wie man eine solche Aktion koordiniert und wie gefährlich sie ist, schildert der Einsatzleiter der Kölner Feuerwehr, Johannes Feyrer, im Interview.

Stuttgart/Köln - Nach dem Gondelnotfall und der spektakulären Rettungsaktion in Köln bleibt die Seilbahn zunächst außer Betrieb. Ein Gutachter sei bestellt worden, um die Ursache zu klären. Eine Gondel der über dem Rhein schwebenden Seilbahn hatte sich am Sonntag verkeilt. 65 Menschen mussten aus der stillstehenden Seilbahn befreit werden. Da ein Großteil der 32 Kabinen über dem Rhein festhing, mussten viele Fahrgäste aus großer Höhe auf ein Feuerwehrschiff abgeseilt werden. Verletzt wurde laut den Kölner Verkehrsbetrieben niemand. Wie der Rettungseinsatz genau ablief, berichtet der Einsatzleiter der Kölner Feuerwehr, Johannes Feyrer, im Gespräch.

Herr Feyrer, schildern Sie uns bitte, wie Sie die Lage an der Kölner Seilbahn vorgefunden haben?
Um 15:25 Uhr waren wir vor Ort und sahen an dem ersten Pylon, also dem ersten Masten, der linksrheinisch zwischen dem Kölner Zoo und dem Rheinstrom steht, wie eine Kabine sehr schräg an der Seilführung hing. In dieser Kabine befanden sich zwei Erwachsene und zwei Kinder in einer sehr misslichen Lage. Unsere Höhenrettung kam zum Einsatz, die Personen wurden an Seilen so weit herunter gelassen, dass sie in den Korb einer ausgefahrenen Drehleiter gelangen und schnell auf den Boden in Sicherheit gebracht werden konnten.
War da bereits klar, dass alle Gondeln evakuiert werden mussten?
Die Betreiber der Rhein-Seilbahn hat währenddessen festgestellt, dass der Betrieb eingestellt werden musste wegen der defekten Gondeln. Und dann war klar, dass alle 32 Kabinen evakuiert werden mussten.
Wie viele Menschen haben Sie in Sicherheit gebracht?
65, davon 20 Kinder.
Manche Gondeln hingen über Land, manche über Wasser. Das macht die Rettung sicherlich kompliziert, oder?
Ja, da die Höhenlage unterschiedlich ist. Acht Kabinen konnten wir mit Feuerwehrleitern erreichen. Zu den anderen 24 Kabinen mussten sich die Höhenretter am Seil vorhangeln, um dann von oben in die Kabinen zu gelangen.
Das sah fast nach einer Bergrettung aus. Trainieren Sie solche Fälle regelmäßig?
Ja, erst vor 14 Tagen haben wir eine solche Übung gemacht. Vor 2,5 Jahren gab es ja schon mal eine ähnliche Geschichte in Köln, da war allerdings nur eine Gondel betroffen.