Pfarrer Christoph Doll leitet den Segnungsgottesdienst für das homosexuelle Paar Gerald und Ahmad Wolf in Stuttgart. Foto: dpa/Christoph Schmidt

Der erste Segnungsgottesdienst in Württemberg, der am Sonntag in der Stuttgarter Leonhardskirche gefeiert wurde, ist ein positives Zeichen an die Gesellschaft, meint Redakteur Martin Haar.

Stuttgart - Geschafft! Die evangelische Kirche ist über den Rubikon getreten. Nach zähem und erbittertem Ringen in der Landessynode ist am Sonntag erstmals ein homosexuelles Paar und dessen Lebenspartnerschaft von einem Pfarrer gesegnet worden. Das bedeutet freilich nicht, dass von nun an Friede und Freude zwischen den Gegner, Befürwortern und den Betroffenen herrscht. Vor allem die Paare mit anderer sexueller Orientierung fühlen sich trotz der Öffnung immer noch ausgegrenzt. Manche von ihnen haben daher der Kirche resigniert den Rücken gekehrt, nicht zuletzt weil die Hürden zu einer „Homo-Ehe“ weiterhin hoch sind.