Das Schiff „Open Arms“ harrte tagelang in internationalen Gewässern in der Nähe der italienischen Insel Lampedusa aus. Foto: AP

Für mehr als 150 Menschen hat das Warten ein Ende: Das Rettungsschiff „Open Arms“ darf nach einer Entscheidung des Verwaltungsgerichts in Rom in italienische Gewässer einfahren.

Rom - Ein italienisches Verwaltungsgericht hat dem Rettungsschiff „Open Arms“ wegen einer festgestellten Notlage erlaubt, in die Territorialgewässer Italiens zu fahren. Das Gericht in Rom habe unter anderem auf Grundlage ärztlicher und psychologischer Gutachten einen Antrag auf Einfahrt in die Gewässer bewilligt, damit den geretteten Personen umgehend Hilfe geleistet werden könne, berichtete die Nachrichtenagentur Ansa am Mittwochabend unter Berufung auf das Gericht. Das Innenministerium kündigte an, die Entscheidung anzufechten.

Kurz zuvor hatte Innenminister Matteo Salvini bei einem Auftritt noch gesagt, dass er das Einfahren des Schiffes weiterhin verhindern wolle. Das Schiff der spanischen Organisation Proactiva Open Arms hatte im Mittelmeer vor fast zwei Wochen 121 Menschen und am Samstag weitere 39 aufgenommen. Das Schiff harrte tagelang in internationalen Gewässern in der Nähe der italienischen Insel Lampedusa aus. Nach Angaben der Seenotretter sollte am Mittwoch schlechtes Wetter aufziehen.