Mitglieder der CDU Möhringen haben den Riedsee besichtigt. Foto: Archiv Vollmer

Mitglieder der Möhringer CDU haben mit Manfred Wörner vom Anglerverein den Riedsee angeschaut. Dem Termin vorangegangen war eine Putzaktion der CDU am Probstsee.

Stuttgart-Möhringen - Manfred Wörner nimmt kein Blatt vor den Mund. „Im Sommer, wenn es lange trocken ist, dann stinkt es hier wie die Pest“, berichtet der Vorsitzende des Möhringer Anglervereins, und deutet auf den derzeit recht ordentlich gefüllten Aischbach. Das Bächlein hinter der Gaststätte Riedsee ist der natürliche Zufluss des Riedsees. Wegen der Regenfälle der vergangenen Wochen ist der Aischbach deutlich voller als sonst zu dieser Jahreszeit. „Wenn der Zufluss dort versiegt ist, sammeln sich dort auch die Ratten“, sagt der Vereinsvorsitzende.

An diesem Abend nimmt der Vereinsvorsitzende gemeinsam mit Fred Wagner und dessen Frau, Matthias Scheible, dem Vorsitzenden der CDU-Bezirksgruppe Möhringen, und Andreas Gredinger den Riedsee unter die Lupe und berichtet von den Problemen der beiden Möhringer Seen. Dem Termin vorangegangen war eine Putzaktion der CDU am Probstsee. „Das haben wir auf Anregung einer Bürgerin organisiert“, erzählt Wagner.

Nur ein Bruchteil des Mülls

Sowohl der Riedsee als auch der Probstsee wurden einst von Menschenhand angelegt: Der Riedsee diente der Brauerei Widmaier im Winter zur Eisgewinnung, der Probstsee war die Lehmgrube der Ziegelei Probst.

„Wenn hier am See Partys gefeiert werden, wandert der Müll leider nicht in die Mülleimer“, sagt Wörner. Zahlreiche Flaschen, Plastiktüten und anderer Unrat wie ein kleiner Küchenwagen aus Metall, die in dem rund ein Hektar großen Gewässer am nördlichen Rand Möhringens schwimmen, bestätigen die Aussagen des Vereinsvorsitzenden. Auch in den umliegenden Wiesen und im Gebüsch liegt der Unrat verteilt. „Wenn die Flaschen volllaufen, die im Wasser treiben, sinken sie auf den Grund des Sees“, sagt Wörner und ergänzt: „Ich möchte nicht wissen, wie viel Müll sich dort unten bereits angesammelt hat.“ Hinzu kommen allerlei Äste, die im Wasser treiben, die im Winter zurückgeschnitten werden und im See landen, wenn das Eis schmilzt.

Den Riedsee sauber zu halten, damit seien er und die Vereinsmitglieder – wie Wörner sagt – freilich überfordert. „Wenn wir die Flaschen aus dem See fischen, erwischen wir nur einen Bruchteil des Mülls“, sagt Wörner und fügt hinzu: „Das ist ein Tropfen auf den heißen Stein.“ Nach kurzer Zeit sehe der See wieder so aus wie zuvor.

Die Wasserqualität ist nicht schlecht

Als einzige Möglichkeit, den Riedsee und den Probstsee in den kommenden Jahren, beziehungsweise in den kommenden Jahrzehnten in Schuss zu halten, sieht Wörner darin, den See abzulassen, mit Baggern den Schlamm zu entfernen und gegebenenfalls sogenannte Spundwände einzuziehen. „Dann hätte man eine Weile Ruhe“, sagt Wörner. Die Fische müssten für diese Maßnahme zuvor abgefischt werden. Die Kosten schätzt der Angler auf mehrere hunderttausend Euro.

Die Wasserqualität ist nach den Worten von Wörner nicht schlecht – noch nicht. „Im See schwimmen schöne Kärpfle“, sagt Wörner. Zudem gebe es Hechte und Zander. Ursache für die Gärungen auf der Oberfläche seien die Ausscheidungen der Enten. „Das kommt daher, weil die Enten gefüttert werden“, sagt Wörner.

Die Lokalpolitiker wollen sich nun nach der Sommerpause der Pflege und damit verbunden dem Erhalt der Seen annehmen und im Bezirksbeirat voranbringen. Dafür will die CDU im September mit den anderen Fraktionen das Gespräch suchen. „Ziel muss es sein, das Ganze gemeinsam auf den Weg zu bringen, denn nur so können wir etwas erreichen“, sagt Fred Wagner. Mit der SPD stehen die Christdemokraten bereits in Kontakt. Bei der Eröffnung der Schautafeln am Probstsee waren Fred Wagner und SPD-Bezirksbeirat Rudolf Schaaf ins Gespräch gekommen. Dessen Fraktionskollegin Ingrid Schulte hatte in der Vergangenheit in den Sitzungen den Probstsee auch immer wieder ins Bewusstsein gerückt.