Vor allem Jugendliche hätten gerne einen Skatepark im Stadtteil. Foto: Achim Zweygarth

Mehr Grün, ein Skatepark und weniger Müll stehen weit oben auf der Wunschliste.

Seelberg - Sie haben Kinderstrafzettel an Falschparker verteilt, vermüllte Ecken fotografiert und Spielplätze unter die Lupe genommen. Im vergangenen Jahr waren Kinder und Jugendliche im Seelberg als Experten in eigener Sache unterwegs. Ziel des Projektes kinder- und jugendgerechte Quartiersplanung war es, herauszufinden, wie ein solches Quartier überhaupt aussieht, wo im Stadtteil die größten Defizite liegen und mit welchen baulichen oder anderen Maßnahmen die Situation verbessert werden kann. Die Ergebnisse des Pilotprojektes haben Ulrich Dilger vom Stadtplanungsamt und Ulrike Kieninger vom Jugendamt kürzlich dem Bezirksbeirat Bad Cannstatt vorgestellt.

„Das Projekt war ein Erfolg“, sagte Kieninger den Lokalpolitikern. Als grundsätzliche Probleme des Stadtteils hätten Kinder und Jugendliche vor allem zugeparkte Gehwege, zu wenig Grün und einen fehlenden Skatepark genannt. Konkret schlecht weg kamen die Unterführung an der Stadtbahnhaltestelle Ebitzweg, der Belag des Bolzplatzes Gasteiner Straße, sowie die Vermüllung im Telekom-Areal.

Sofortmaßnahmen seien schon eingeläutet worden, sagte Dilger: „Die Polizei kontrolliert das Telekom-Areal bereits häufiger.“ Bei der Unterführung am Ebitzweg sei in der Zwischenzeit das Geländer versetzt worden; derzeit werde die Beleuchtung überprüft und geplant, wie die Vitrinen gestaltet werden können.

Es geht auch um Qualität

Dem Problem der zugeparkten Gehwege soll vor allem an Straßenecken mit Gehwegnasen, Pollern und Beeten zu Leibe gerückt werden. Drei Stellen hat das Stadtplanungsamt – wie berichtet – für eine Umgestaltung mit Mitteln der Stadtentwicklungspauschale vorgeschlagen. In den kommenden Wochen soll außerdem ein Hundetütenspender am Spielplatz bei der Liebfrauenkirche aufgestellt und Bäume und Hecken zurückgeschnitten werden. Für Mai schwebt Kieninger und Dilger eine Verschönerungsaktion vor, bei der im Seelberg Müll gesammelt wird und Wildblumen ausgesät werden.

Grundsätzlich sei die kinder- und jugendgerechte Quartiersplanung eine gute Sache; darin waren sich die Bezirksbeiräte fraktionsübergreifend einig. Man habe sich aber von dem Pilotprojekt noch mehr erhofft. Das Grundproblem in den Stadtteilen Seelberg und Winterhalde, die vergleichsweise schlechte Versorgung mit Spielplätzen, lasse sich durch das Projekt nicht gänzlich lösen, gab Dilger zu: „Es geht aber nicht nur um Quantität, sondern auch um Qualität.“