Ein Robbe schwimmt im Rhein. Im Februar 2020 war bei Krefeld ein Seehund aufgetaucht. Nun meldeten Augenzeugen erneut einen Seehund im Rhein bei Duisburg. Foto: dpa/David Young

Von der Nordsee bis ins Ruhrgebiet ist es ein weiter Weg. Eine Robbe hat sich offenbar verschwommen und ist im Rhein bei Duisburg gelandet.

Ein Seehund hat sich in den Rhein in Höhe von Ehingen und Mündelheim im Süden von Duisburg verirrt. Laut Tobias Rautenberg von der Biologischen Station Westliches Ruhrgebiet e. V. (BSWR) hatte ein Biologe das Tier am Samstagmorgen (12. Februar) gesichtet.

 

Ihm gelang es, kurz nach der Sichtung mehrere Fotos von dem Seehund zu machen. „Das Tier hielt sich ufernah auf. Es sah munter aus und ist viel getaucht“, so Rautenberg.

Als Erster hatte ein Vogelbeobachter im Duisburger Süden am Samstag gegen 10 Uhr den Seehund beobachtet. 2,5 Stunden später konnten die BSWR-Mitarbeiter Verena Niehuis und Tobias Rautenberg die Robbe ebenfalls noch dort antreffen und fotografieren.

Sehund wirkt gesund und fit

Das Tier wirkte fit und gesund und Nahrungsmangel sollte im fischreichen Rhein nicht herrschen, heißt es seitens der BSWR-Experten. Entschließt er sich mit der Strömung wieder flussabwärts zu schwimmen, käme er somit automatisch wieder zurück in die Nordsee.

Am Sonntag hatten dann auch Mitglieder des Beeckerwerther Kanuvereins in Duisburg das Tier gesichtet und Videoaufnahmen in Facebook geteilt. Die Robbe sei weiter stromaufwärts Richtung Düsseldorf-Kaiserswerth geschwommen.

Dritte Robben-Sichtung in NRW

„Wir wissen es aus den Medien und haben vom Duisburger Radio entsprechende Fotos zugeschickt bekommen“, erklärt eine Polizeisprecherin, die auch für die Wasserschutzpolizei der Stadt am Rhein zuständig ist.

Es komme immer wieder einmal vor, dass sich Seehunde von der Nordsee in den Rhein verirrten, so die Beamtin. „Das Beste ist, die Tiere in Ruhe zu lassen und nicht anzulocken. Sie finden bei uns im Rhein genügend Fische als Futter und meistens von allein den Weg zurück ins Meer“.

Nach Angaben der Biologischen Station Westliches Ruhrgebiet war zuletzt vor zwei Jahren ein Seehund bei Krefeld aufgetaucht, davor sei 2014 eine Robbe in den Düsseldorfer Medienhafen geschwommen.

Es kommt selten vor, dass sich Seehunde von der Nordsee in den Rhein, etwa 250 Kilometer von ihrem natürlichen Lebensraum entfernt, verirren. An Nahrung dürfte es dem Tier nicht mangeln: Robben finden im Rhein genügend Fische als Futter, erläutert Rautenberg.