Hilal El-Helwe bejubelt das 4:0 bereits in der 38. Minute. Foto: avanti

Der Fußball-Regionalligist spielt den leicht favorisierten TSV Steinbach Haiger am Samstag beim 4:0-Sieg im Heimspiel in Grund und Boden. Das anstehende Programm hat es nun in sich.

Mit den Kickers Offenbach und dem FSV Frankfurt bezwang der TSV Steinbach Haiger zuletzt zwei Topteams der Regionalliga Südwest. Beim SGV Freiberg musste sich der Vierte am Samstag aber deutlich geschlagen geben. Mit wohl einem der schönsten Spiele unter Trainer Roland Seitz, immerhin seit fast zwei Jahren im Amt, gewannen die Wasenkicker klar 4:0. Vor allem in der ersten Hälfte brannte der SGV ein Feuerwerk ab, heizte den vergleichsweise wenigen Zuschauern mit schnellem Umschaltspiel und den Toren ein. Steinbach fand in keine Zweikämpfe, verlor die Laufduelle und bekam keinen Zugriff auf die früh pressenden Freiberger. Die Folge: Schon zur Pause war mit dem 4:0 so etwas wie die Vorentscheidung gefallen.

 

Gerade einmal 2 Minuten und 15 Sekunden waren gespielt, da schlug es zum ersten Mal ein: Marco Kehl-Gomez spielte schnell durch auf Gal Grobelnik, der sich den Ball freistehend zurecht legte und aus zentraler Position ins linke Eck donnerte. Der SGV nutzte damit einen Fehlpass der Gäste gnadenlos aus. In der Folgezeit hatte Freiberg mehrere Chancen, um zu erhöhen. Doch einmal flog der Ball hauchdünn vorbei (5.), einmal parierte der Keeper in höchster Not (6.). Als das 2:0 in der 13. Minute fiel, war dies überfällig. Diesmal überlief Luca Stellwagen seinen Gegenspieler, bediente in der Mitte Niklas Tarnat, und der schoss trocken ein.

Für Freiberg gab es viel Grund zum Jubeln. Foto: avanti

Nur drei Minuten später fiel Tor Nummer drei – aus Steinbacher Sicht ein symptomatisches. Denn nach einem Freistoß aus dem Halbfeld köpfte Gästespieler Nick Galle aus 18 Metern unhaltbar an die Unterlatte des eigenen Tores. Den Gästen drohte ein Debakel, und das Trainerduo Steinbachs schickte die Spieler von der Auswechselbank bereits zum Warmmachen. Erst in Minute 25 kam der Tabellenvierte erstmals vors Tor, der Schuss ging am langen Pfosten vorbei.

Freiberg machte gerade über die Außenverteidiger Stellwagen und Linus Weik weiter Dampf. Erst flog ein strammer Schuss von Iosif Maroudis knapp am Winkel vorbei (37.), eine Minute später stand es tatsächlich 4:0: Nach Flanke von Dennis Owusu köpfte Hilal El-Helwe ganz frei ein. „Wir mussten in der ersten Hälfte aufpassen, nicht fünf oder sechs Tore zu bekommen. Wir wollten es spielerisch lösen, lange Bälle wären aber die bessere Wahl gewesen“, sagt Gästecoach Hüsni Tahiri. Freiberg sei giftiger gewesen, habe mehr Willen gezeigt. „Der Sieg war in der Höhe verdient.“

Der Trainer spricht von einer „perfekten“ Leistung

Als „mega“ beschrieb SGV-Coach Roland Seitz den Auftritt seiner Elf. Beim Warmmachen habe er beobachten können, dass Eros Dacaj bei den Gästen wohl auf der Sechs spielen würde. „Also haben wir uns vorgenommen, ihn zuzustellen. Das haben die Jungs perfekt umgesetzt.“ Das Spiel sei sowieso perfekt gewesen, so Seitz weiter. Und jetzt sechs Spiele gewonnen zu haben, das sei in dieser Liga auch eine Hausnummer.

In Hälfte zwei kam Steinbach zu mehreren Chancen, doch gerade Justin Steinkötter bleib der Erfolg an diesem Tag verwehrt. In der Schlussviertelstunde hätte dann der SGV noch erhöhen können. Es blieb aber beim 4:0-Heimerfolg. Die nach Punkten so schwach in die Saison gestarteten Freiberger schieben sich auf Rang sechs – und treffen nun vor und nach der Winterpause mit den Kickers Offenbach, dem FSV Frankfurt, dem SC Freiburg II und 1899 Hoffenheim II auf das Spitzenquartett. Hat die Siegesserie auch dann noch Bestand, wären auch die Freiberger selbst wieder ein Kandidat für ganz oben.

SGV Freiberg: Gelt – Weik, Pisot, Osee, Stellwagen – Owusu (73. Alberico), Tarnat (73. Pietzsch), Kehl-Gomez (51. Qenaj), Maroudis (81. Moos)– Grobelnik, El-Helwe (81. Koca).