Matthias Musche beim Torwurf. Foto: dpa

Die DHB-Auswahl befindet sich sechs Tage vor der Heim-WM noch nicht in starker Form. Beim 32:24-Erfolg gegen Tschechien offenbarte die Mannschaft von Trainer Christian Prokop noch viele Schwächen.

Hannover - Die deutschen Handballer sind sechs Tage vor dem Start in die Heim-WM noch weit von einer weltmeisterlichen Form entfernt. Im vorletzten Testspiel setzte sich die DHB-Auswahl am Freitag in Hannover zwar mit 32:24 (17:13) gegen Tschechien durch. Gegen die international höchstens zweitklassigen Gäste präsentierte sich die Mannschaft von Bundestrainer Christian Prokop vor 9967 Zuschauern aber über weite Strecken schwach.

Kapitän Uwe Gensheimer war mit zehn Treffern bester Werfer seines Teams, das am Sonntag (14.00 Uhr/zdfsport.de) in Kiel gegen Argentinien die WM-Generalprobe bestreitet. Das WM-Eröffnungsspiel findet vier Tage später in Berlin gegen Korea statt.

Zwei Spieler wird Prokop bis Sonntag noch aus seinem aktuell 18-köpfigen Aufgebot streichen. Empfehlungsschreiben für ein WM-Ticket gaben gegen die nicht für die WM qualifizierten Tschechen aber nur wenige ab. Selbst der ansonsten sichere Kapitän Gensheimer vergab nicht nur in den Anfangsminuten aus besten Positionen. Überraschend war aber vor allem der über weite Strecken schwache Auftritt der deutschen Defensive. Lediglich Torhüter Andreas Wolff präsentierte sich in den Anfangsminuten stark.

Souveräner Auftritt nur in der Schlussphase

Prokop versuchte den Auftritt des Europameisters von 2016 zwar mit allerlei Gestik und Mimik zu korrigieren. Souverän agierte seine Mannschaft aber nur in der Endphase, als der Vorsprung gegen nachlassende Tschechen kontinuierlich ausgebaut wurde.

In der ersten Hälfte hatte sich das Offensivspiel der Gastgeber mit der Hereinnahme von Kreisläufer Jannik Kohlbacher verbessert. Bis zur Pause erspielten sich die Gastgeber einen Vier-Tore-Vorsprung.

Ansonsten blieb der deutsche Auftritt in vielfacher Hinsicht rätselhaft. Zu den besten Akteuren zählten neben Gensheimer und Kohlbacher vor allem der im zweiten Durchgang auftrumpfende Keeper Silvio Heinevetter.

Die beiden Wackelkandidaten Tim Suton und Franz Semper konnten sich dagegen nicht für ein WM-Ticket empfehlen. Beide kamen lediglich in der zweiten Halbzeit zu Kurzeinsätzen, in denen sie allerdings keine besonderen Akzente setzten. Etwas Stabilität gewann das deutsche Spiel erst in den letzten zehn Minuten, als die Tschechen abbauten und Heinevetter immer stärker wurde.

Angestachelt von den Paraden des Keepers der Füchse Berlin gab das Publikum in der TUI Arena der deutschen Mannschaft einen ersten Vorgeschmack auf die Stimmung in den Arenen während der Heim-WM. Kapitän Gensheimer verwandelte nun auch die leichteren Würfe, auch der Rückraum um den routinierten Steffen Weinhold steigerte sich etwas. Die Suche nach der WM-Form geht allerdings weiter.