Die Schutzhütte war im März angezündet worden. Foto: Edgar Rehberger

Der Bezirksbeirat Münster setzt sich für den Wiederaufbau der abgebrannten Schutzhütte auf dem Schnarrenberg ein. Das Gartenbauamt will einen Baum pflanzen und Bänke setzen.

Münster - Nachdem die Schutzhütte im Knollenbauchweg von bislang unbekannten Tätern angezündet wurde, fordert der Bezirksbeirat Münster genaue Zahlen für einen Wiederaufbau der Hütte und lehnt den Vorschlag des Gartenamtes ab, einen Baum zu pflanzen und zwei Bänke aufzustellen. Im März war die Schutzhütte am Schnarrenberg am Knollenbauchweg abgebrannt. Die Polizei ging von Brandstiftung auf. Dass die Hütte nicht mehr steht, hat nicht nur Bezirksvorsteherin Renate Polinski bedauert, auch der Bezirksbeirat. In seiner Sitzung hat das Gremium den Vorschlag des Garten-, Friedhofs- und Forstamts abgelehnt, statt der Schutzhütte einen Baum zu pflanzen und zwei Bänke zu installieren. Der Vorschlag sei einstimmig abgelehnt worden. Es habe eine „Welle der Empörung“ gegeben, so Polinski.

Zu hohe Kosten

Das Garten- und Friedhofsamt hatte mitgeteilt, dass der Bau einer neuen Schutzhütte 40 000 bis 45 000 Euro kosten würde. Dieses Geld habe das Gartenamt nicht und müsse neu im nächsten Doppelhaushalt beantragt werden. Daraufhin habe der Bezirksbeirat eine Anfrage ans Gartenamt gestellt. Das Gremium möchte die Kosten für die Hütte genau wissen. „Für den Bezirksbeirat ist die Hütte sehr wichtig“, weiß Polinski, „sie ist ein Wahrzeichen von Münster“. Die Schutzhütte liegt am Knollenbauchweg, der zur 800-Jahr-Feier von Münster eingeweiht wurde. Sie ist zudem ein beliebter Ruhepunkt. Die Hütte war, wie berichtet, im Zuge der Rebflurbereinigung in den 80er Jahren gebaut worden. Sie war immer wieder Opfer von Vandalismus geworden. Metalldiebe hatten vor zwei Jahren das Kupferdach abmontiert und gestohlen.

Zerstörung kein Einzelfall

Die Zerstörung der Schutzhütte im Knollenbauchweg ist kein Einzelfall. Immer wieder werden Schutzhütten zerstört, auch in Uhlbach auf dem Kapf. Vor einigen Wochen wurde die Schutzhütte oberhalb des Alosenwegs in Hedelfingen verwüstet. Das Dach wurde teilweise abgedeckt, die Ziegel demoliert, Müll hinterlassen und auf der Platte mit dem Relief, das die Sehenswürdigkeiten der Umgebung erklärt, wurde ein Feuer entzündet und dadurch das Relief zerstört. Auch der Unterstand auf dem Mönchberg, der Grillplatz unterhalb der Grabkapelle auf dem Württemberg oder die Schillerlinde auf der Wangener Höhe fielen in den vergangenen Jahren bereits der Zerstörungswut zum Opfer oder die Fassaden wurden mit Schriftzeichen verschmiert.