„The stars look very different today!“ Helen Mirren als Raumfahrerin Peg in „Solos“. Foto: Amazon Prime Video/Jason LaVeris

Mit Oscar-Preisträgern wie Anne Hathaway, Helen Mirren und Morgan Freeman variiert die Science-Fiction-Serie „Solos“ virtuos die Kunst des Selbstgesprächs und des Monologs. Von diesem Freitag an ist die grandiose Geschichtensammlung bei Amazon Prime zu sehen.

Stuttgart - Peg summt eine Melodie vor sich hin. „Was ist das bloß für ein Lied?“, fragt sie sich selbst. Peg ist 71, hat sich in einen knallroten Astronautinnen-Dress gezwängt, und während sie gerade mit ihrem kleinem Raumschiff lautlos am Mond vorbeifliegt, will ihr einfach nicht mehr einfallen, wie dieses Lied heißt, dass ihr durch den Kopf geht. Der Bordcomputer, der sie auf ihrer einsamen Mission begleitet, bietet zwar seine Hilfe an, aber Peg, deren größtes Ziel im Leben immer war, niemand zur Last zu fallen, möchte ihn nicht damit behelligen. Bestimmt hat er doch Wichtigeres zu tun. Stattdessen erzählt sie ihm vom nettesten Jungen der Welt, in den sie einst verliebt war, von diesen Tiktok-Tanzvideos, die in Mode waren, als sie noch ein kleines Mädchen war, und vom Tod ihrer Eltern und davon, wie der Duft des Pullovers ihrer Mutter immer mehr zu ihrem eigenen wurde. Sie redet und redet und redet – eine halbe Stunde lang, und draußen zieht geduldig der Sternenhimmel vorbei.