Das Mehrzweckbecken ist außer Betrieb. Foto: Geronimo Schmidt

Das Mehrzweckbecken im Gerlinger Hallenbad ist gesperrt. Grund ist ein technischer Defekt. Unklar ist, wann das Becken – und damit der Sprungturm – wieder nutzbar sein wird.

Kein Wasser im Becken, der Sprungturm gesichert: Das Mehrzweckbecken des Gerlinger Hallenbads ist derzeit nicht nutzbar. Grund ist ein technischer Defekt des Bodens. Es handelt sich dabei um einen „Hubboden, der sich hoch und hinunter fahren lässt. Dieser hat sich leider verkeilt und lässt sich somit nicht mehr bewegen“, teilt die Stadt Gerlingen mit.

 

Wodurch diese technische Störung ausgelöst worden ist, sei unklar. Bisher habe man lediglich feststellen können, dass Laufrollen defekt sind, die den Hubboden auf einer Bewegungsspur halten, sagt die Rathaussprecherin Sofie Neumann.

Erst war ein Taucher beauftragt worden

Am vergangenen Wochenende hatte die Stadt zunächst einen Taucher beauftragt, um möglichst schnell die Störung zu beheben. Dies sei jedoch nicht möglich gewesen, weshalb das Wasser für die weiteren Arbeiten abgelassen wurde. Ein Techniker der Wartungsfirma hatte sich am Donnerstag ein Bild gemacht. Er hätte eigentlich auch gleich mit der Instandsetzung beginnen sollen. Doch weil der Grund für den Defekt noch nicht abschließend geklärt sei, liege auch noch kein Zeitplan für die Instandsetzung vor. „Wir rechnen mit weiteren Details Anfang kommender Woche“, sagt Neumann. Derzeit würden Bauteile am Hubboden demontiert und in der Werkstatt aufbereitet.

Das Hallenbad wurde 1975 von den Gerlinger Architekten Franz Brümmendorf und Otmar Müller erbaut. Es wurde mit Stadthalle, Rathaus und Gebäude der Volksbank als neue Stadtmitte konzipiert. Dafür wurden rund 40 Gebäude, meist Fachwerkhäuser, am ehemaligen Badgässle abgerissen. Im kommenden Jahr bestehen Stadt- und Schwimmhalle 50 Jahre.

Das Hallenbad hatte zuletzt deutlich mehr Besucher gezählt, als in den Vorjahren. Bereits im Oktober waren für das laufende Jahr 66 680 gezählt – das ist mehr als im gesamten Vorjahr. 2023 waren es laut der Stadt 65 058, 2022 sind es 57 774 gewesen.

Neu sind Warmbadewochenenden

Für die Stadt ist das Bad – wie in anderen Kommunen auch – ein Zuschussbetrieb: Rund 1,1 Millionen Euro jährlich kostet das Bad die Allgemeinheit.

Eine maßgebliche Neuerung war nach einer Testphase im September umgesetzt worden. Seitdem gibt es Warmbadewochenenden. Die mehrmonatige Evaluation hatte ergeben, dass dauerhaft wärmere Wassertemperaturen am Wochenende bei nur geringem Energiemehraufwand erzielt werden können. Die Temperaturen werden daher am Wochenende im Mehrzweckbecken um zwei Grad auf 29 Grad und im Schwimmerbecken um anderthalb Grad auf 27,5 Grad angehoben – was laut der Stadt vor allem von Familien sehr gut angenommen wird.

Das Hallenbad, vom Landesverband der DLRG mit dem Prädikat „Ausbildungsfreundliches Bad“ ausgezeichnet, wird grundsätzlich in der Sommerpause für Wartungsarbeiten und Intensivreinigung geschlossen.