Der Siegerentwurf sieht viele Glasflächen vor. Foto: Behnisch Architekten Partnerschaft mbB

Das Stuttgarter Architekturbüro Behnisch hat den Realisierungswettbewerb für das neue Hallenbad gewonnen. Läuft alles nach Plan, könnte es im Jahr 2026 in Betrieb gehen. Allerdings müssen Badegäste eine zweieinhalbjährigen Schließung in Kauf nehmen.

Zuffenhausen - Das Zuffenhäuser Hallenbad soll abgerissen und durch einen Neubau an gleicher Stelle ersetzt werden (wir berichteten). Vor diesem Hintergrund gab es einen Realisierungswettbewerb, bei dem 14 Arbeiten eingereicht worden sind. Nun steht der Sieger fest: Das Preisgericht hat sich einstimmig für den Entwurf des Büros Behnisch Architekten Partnerschaft mbB aus Stuttgart entschieden. Eine große Wasserrutsche, wie sie von vielen Bürgern und auch von der Mehrheit des Bezirksbeirats gefordert wird, sieht das Konzept allerdings nicht vor.

„Mit der spannenden Architektur von Behnisch Architekten entsteht weit mehr als ein Ersatzbau für das alte, nicht mehr sanierungsfähige Hallenbad. Hier wird im Stadtteil Zuffenhausen ein Ort mit Strahlkraft für Sport und Freizeit geschaffen“, sagt Dirk Thürnau. Der Stuttgarter Technikbürgermeister war selbst Mitglied in der Jury, deren Vorsitz der Architekt Jens Wittforth hatte. Die Vorgabe des Wettbewerbs war ein Neubau mit zwei 25-Meter-Schwimmbecken.

Viel Glasflächen und Plusenergiestandard

Der Siegerentwurf sieht große, sich überlagernde Dachschollen vor. Die Badelandschaft darunter wird von einem Park- beziehungsweise Landschaftsraum umgeben, das gesamte Gebäude hat zahlreiche große Glasflächen, die viel Licht ins Innere lassen, aber auch Einblicke von außen erlauben. Als Baustoffe kommen unter anderem auch Holz und Recyclingbeton zum Einsatz. Es ist vorgesehen, dass das Gebäude den Plusenergiestandard bekommt.

Die Bäderbetriebe sehen als künftige Kundschaft nicht nur die Zuffenhäuser. Vielmehr sollen auch Bürger aus anderen Bezirken den Weg an die Haldenrainstraße finden. Das gilt ebenso für Schulen und Vereine, hier soll das Einzugsgebiet bis nach Stammheim und Mühlhausen reichen. Eines der beiden 25-Meter-Becken steht sportlichen Schwimmern zur Verfügung, das andere bekommt einen Hubboden und ist variabel nutzbar. Vorgesehen sind außerdem ein Planschbecken für junge Badegäste, ein Saunabereich sowie eine Sprunganlage. Eine Rutsche hingegen ist nicht eingeplant.

Durch die räumliche Trennung der Becken soll ermöglicht werden, dass das Bad an sieben Tagen pro Woche parallel von verschiedenen Gruppen (unter anderem Öffentlichkeit, Schulen, Vereine, Schwimmkurse) genutzt werden kann. Unter dem Strich wird es im Vergleich zu heute weit mehr wöchentliche Belegungsstunden für Schulen und Vereine geben. Bevor es so weit ist, steht den Badegästen allerdings eine längere Durststrecke bevor: Der Zeitraum zwischen Abbruch des alten Bades (geplant für das Jahr 2024) und der Inbetriebnahme des neuen 2026 beträgt rund zweieinhalb Jahre.

Wohin vor allem Schulen und Vereine so lange ausweichen können, steht bislang noch nicht fest. „Aktuell beschäftigen sich die Bäderbetriebe mit einer Lösung, die im Herbst 2021 den städtischen Gremien vorgestellt werden soll“, heißt es auf Anfrage unserer Zeitung. Etwas mehr Klarheit herrscht im Bezug auf die Kosten: Laut Grundsatzbeschluss des Gemeinderats beträgt der Gesamtfinanzierungsbedarf 31,2 Millionen Euro.

Zweieinhalbjahre muss geschlossen werden