Am bundesweiten Blitzmarathon (wie hier in Bayern) hat sich Baden-Württemberg dieses Jahr nicht beteiligt. Eine Schwerpunktaktion gegen Raser gab es trotzdem. Foto: dpa

Angesichts einer steigenden Zahl an Verkehrstoten im vergangenen Jahr hat Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) verstärkte Radar-Kontrollen angekündigt. Die bisherigen Ergebnisse sind ernüchternd.

Stuttgart - Baden-Württembergs Polizei verfolgt verstärkt Temposünder auf den Straßen – aber die lassen sich dadurch bislang offenbar nicht abschrecken. Wie das Innenministerium auf Anfrage unserer Zeitung mitteilte, wurden bei Schwerpunktkontrollen vergangene Woche landesweit 84 400 Geschwindigkeitsverstöße registriert. Das seien 16 Prozent mehr gewesen als bei ähnlichen Schwerpunktkonrollen ein Jahr zuvor. Rund 1160 Autofahrern droht ein Fahrverbot. Sie waren mehr als 40 Stundenkilometer zu schnell.

13 Prozent mehr Verkehrstote

Laut Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) zeigt das Ergebnis der Schwerpunktkontrollen, wie notwendig ein stärkerer Verfolgungsdruck ist. „Im vergangenen Jahr mussten wir 458 Verkehrstote registrieren – über 13 Prozent mehr als noch im Jahr 2016“, sagte er. „Die Hauptursachen für diese drastischen Steigerung der Verkehrstoten sind Ablenkung am Steuer, die Geschwindigkeit und ein nicht angelegter Sicherheitsgurt“, so Strobl. 40 Prozent der PKW-Fahrer und 70 Prozent der Motorradfahrer seien zu schnell unterwegs gewesen, bevor sie starben. „Jeder Kilometer zu schnell kann über Leben und Tod entscheiden und damit gilt: auch geringfügige Geschwindigkeitsverstöße sind keine Bagatelldelikte“, so der Innenminister.