Viele VfB-Anhänger zeigen sich von der Leidensgeschichte des Dennis S. gerührt und spenden für die gute Sache. Foto: Pressefoto Baumann

Die Geschichte des schwerkranken VfB-Fans Dennis S. berührt die Anhängerschaft der Weiß-Roten. Eine Spendenaktion soll helfen, die womöglich rettende Operation mitfinanzieren zu können.

Stuttgart - Dennis S. ist schwer krank. Beim 22-Jährigen wurde Anfang des Jahres 2018 ME/CFS diagnostiziert. Das steht für Myalgische Enzephalomyelitis (ME) oder Chronisches Erschöpfungssyndrom (CFS). Eine bisher kaum erforschte Krankheit, die zudem bei Dennis über einen längeren Zeitraum nicht festgestellt wurde. Seine Beschwerden wurden lange Zeit nicht ernstgenommen. Seit Juli 2018 kann Dennis sein Bett nicht mehr verlassen. Unterhaltungen, Essensaufnahme – alles zu anstrengend. Es gibt Tage, an denen er mit seiner Mutter, die ihn versorgt, kaum mehr via Whatsapp – ihrem Kommunikationskanal – interagieren kann, weil er keine Kraft dafür hat.

Dennis’ Geschichte wurde am vergangenen Samstag durch einen Artikel publik – und rührt seither die VfB-Gemeinde. Vor allem auf Twitter erhält nach dem Erscheinen der Geschichte viele positive Rückmeldungen. Die Nutzer sprechen ihm Mut zu, wünschen ihm Kraft – und helfen aktiv mit, sein Spendenkonto zu füllen.

Über die Plattform „GoFundMe“ hat Dennis’ Freundin Nele Siekmann die Spendenkampagne vor fünf Tagen erstellt, seitdem können sich die Nutzer beteiligen. Und das tun sie. 3670 Euro kamen von 214 Unterstützern (Stand: 27. August, 12.15 Uhr) bisher zusammen. Teils von anonymen Spendern, teils sind die Namen öffentlich einsehbar. Die bisher höchste Spendensumme einer Einzelperson beträgt 150 Euro.

„Leute ihr seid echt super. Kann wegen dem ganzen Stress seit drei Tagen kaum was essen und hatte Samstagabend einen heftigen Crash“, lässt Dennis dazu via Twitter wissen. „Aber es ist trotzdem so toll die ganzen Nachrichten zu lesen und zu hören, was man für mich tut. Einfach schön.“

„GoFundMe“ ist einer jener Plattformen, die nach dem Crowdfunding-Prinzip funktionieren. Interessierte Nutzer können mit nur wenigen Schritten Geld für eine Sache geben. Bei manchen Plattformen gibt es dafür Beteiligungen oder Boni, bei „GoFundMe“ sind es eher Spenden, die dann für soziale Zwecke, innovative Technologie und individuelle Beratung verwendet werden können. Nach Unternehmensangaben haben bisher rund 70 Millionen Spender über 5 Milliarden US-Dollar über die Plattform gesammelt.

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Mit dem über die Kampagne gesammelten Geld soll es für Dennis eventuell möglich werden, sich operativ gegen ME/CFS behandeln zu lassen. Zuschüsse von der Krankenkasse sind in Deutschland für diese Behandlungen vorerst nicht zu erwarten und der Arzt, bei dem der Reutlinger aktuell in Behandlung ist, kann lediglich dafür Sorge tragen, dass sich sein Zustand nicht noch weiter verschlechtert. Ein Experte in Barcelona soll nun helfen. Dort sei eine Operation möglich, die in den USA bisher fünf ME/CFS-Patienten heilen konnte. Um die dafür wohl notwendige sechsstellige Summe aufbringen zu können, sind allerdings noch viele Spender nötig. Aber ein Anfang ist gemacht.