Philipp Haußmann ist Vorstandssprecher der Stuttgarter Ernst Klett AG. Foto: Klett-Gruppe

Die Klett-Gruppe expandiert weiter und übernimmt alle Anteile der Schweizer Kalaidos Bildungsgruppe.

Stuttgart - Die Klett-Gruppe ist weiter auf Wachstumskurs. Nachdem das Stuttgarter Bildungsunternehmen im März bereits angekündigt hat, die Wörterbücher und Reisesprachführer von Konkurrent Langenscheidt übernehmen zu wollen, wird jetzt die Schweizer Bildungsgruppe Kalaidos einverleibt. Wie die Schweizer Besitzer Jakob Limacher, Thomas Suter und Christian Zindel, mitteilten, wurden ihre Anteile vor kurzem an Klett verkauft. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Die Genehmigung durch die Kartellbehörden in Deutschland und der Schweiz sehe man „als Formalie“ an, heißt es.

Die Kalaidos Bildungsgruppe zählt 3000 pädagogische Mitarbeiter

Die Klett-Gruppe besaß schon bisher rund ein Drittel an der Kalaidos Bildungsgruppe, die Bildungsinstitute von der Volksschul- und Gymnasialstufe über die berufliche Aus- und Weiterbildung bis zur Fachhochschul- und Universitätsstufe umfasst. Im vergangenen Jahr erbrachte sie eigenen Angaben zufolge an 38 Standorten Bildungsleistungen für mehr als 25 000 Kunden in Brasilien, Deutschland und der Schweiz und zählte 3000 pädagogische und 590 administrative Mitarbeiter. Gemeinsam betreiben Klett und Kalaidos die SIS Swiss International Schools, die unter anderem in der Schweiz an acht Schulstandorten tätig sind.

Mit der Übernahme aller Anteile stärke „Klett seine Aktivitäten in der Schweiz im Bereich der Bildungseinrichtungen“, teilte das Stuttgarter Unternehmen mit.

Die Klett-Gruppe expandiert seit Jahren. Der Umsatz stieg 2017 im Vorjahresvergleich um 75 Millionen auf 612 Millionen Euro. Die Zahl der Mitarbeiter nahm von 3200 auf mehr als 5000 zu. Die Bildungsmedien, zu denen Bildungsverlage und Fachinformationen zählen, machten dabei 58,1 Prozent der Erlöse aus. Neuere Zahlen liegen noch nicht vor.