In den Schweizer Alpen sind vier Skiwanderer erfroren, die eine Nacht im Freien verbracht hatten. Sie gehörten zu einer Gruppe aus insgesamt 14 deutschen, italienischen und französischen Skiwanderern.
Arolla - Von einem Unwetter überrascht sind in den Schweizer Alpen mindestens vier Skitourengänger ums Leben gekommen. Fünf weitere waren am Montag noch in Lebensgefahr, wie die Polizei im Kanton Wallis mitteilte. Die neun Opfer hatten mit fünf weiteren Skitourengängern eine Nacht in eisiger Kälte und bei Sturm unter freiem Himmel verbringen müssen. Dafür waren sie nach ersten Erkenntnissen nicht ausgerüstet. Sie wollten eigentlich in einer Berghütte auf gut 3000 Metern Höhe übernachten.
Unter den 14 Alpinisten waren nach Angaben der Polizei Deutsche, Italiener und Franzosen. Nach unbestätigten Berichten gehörten zwei Deutsche zu der Gruppe. Nähere Angaben machte die Polizei nicht. Die Opfer müssten noch identifiziert und Angehörige benachrichtigt werden. Einer sei bei der Tour tödlich gestürzt. Drei weitere seien in Folge der Unterkühlung im Krankenhaus gestorben.
Tengelmann-Chef Karl-Erivan Haub nach Skitour vermisst
Skitourengehen ist ein Wintersport. Die Teilnehmer sind nicht wie beim Langlauf in Loipen oder bei der Abfahrt auf präparierten Pisten unterwegs. Vielmehr besteigen sie Berge abseits der Pisten mit Skiern und fahren dann ab. Es ist ein Ausdauersport mit hohen Anforderungen.
Das jüngste Unglück passierte in der Region Pigne d’Arolla. Sie liegt etwa 15 Kilometer Luftlinie nordwestlich vom Matterhorn. Dort wird seit dem 7. April Tengelmann-Chef Karl-Erivan Haub vermisst. Er trainierte am Klein Matterhorn für einen schwierigen Tourenski-Wettbewerb. Haubs Familie geht davon aus, dass er dabei tödlich verunglückte. Seine Leiche wurde bislang nicht gefunden.
Hüttenwart schlägt Alarm
Der Sturm war in der Region Pigne d’Arolla am Sonntagnachmittag aufgekommen. Vor allem in der Höhe sei es sehr windig gewesen, sagte Robert Bolognesi, Direktor des Büros Meteorisk, der schweizerischen Nachrichtenagentur sda. Er schätzte die Nachttemperaturen auf minus fünf bis minus zehn Grad.
Ein Hüttenwart hatte am Montagmorgen Alarm geschlagen. Die Bergrettung rückte mit sieben Hubschraubern aus, wie die Kantonspolizei mitteilte. Sie habe die Gruppe auf etwa 3270 Metern gefunden. Die Geretteten wurden mit den Hubschraubern in Krankenhäuser der Region geflogen. Die Staatsanwaltschaft leitete nach Angaben der Polizei eine Untersuchung ein.
Auch in den Berner Alpen verunglückten zwei Alpinisten tödlich. Die 21 und 22 Jahre alten Schweizer wurden seit Sonntag am 4107 Meter hohen Mönch vermisst. Schlechtes Wetters behinderte die Suche stark. Die Leichen wurden am Montag gefunden. Die Alpinisten dürften nach Angaben der Rettungskräfte an Erschöpfung und Unterkühlung gestorben sein.