Spaß bei der Taufe: Die Schweizer Generalkonsulin Irene ­Flueckiger Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Die Schweiz feiert 150 Jahre Wintertourismus – und hofft dabei auf viele Geburtstagsgäste aus Deutschland, insbesondere aus Baden-Württemberg. Mit einer Lok wirbt sie jetzt um Touristen.

Stuttgart - Die Schweiz feiert 150 Jahre Wintertourismus – und hofft dabei auf viele Geburtstagsgäste aus Deutschland, insbesondere aus Baden-Württemberg. Denn der Südwesten ist der bedeutendste Auslandsmarkt für die Ferienregionen des Alpenlands. „Baden-Württemberg ist eines der wichtigsten Fleckchen Erde für uns“, betonte Markus Gilgen, Deutschland-Chef von Graubünden Ferien, am Donnerstag in Stuttgart.

Gut zwei Millionen Logiernächte buchten deutsche Urlauber in der vergangenen Wintersaison (November 2013 bis April 2014) in Schweizer Hotels. Mehr als ein Viertel der Gäste stammte aus dem Südwesten. „Baden-Württemberg macht etwa 13 Prozent der deutschen Bevölkerung aus, aber 25 Prozent aller deutschen Gäste in der Schweiz kommen aus dem Südwesten“, unterstrich Jörg Peter Krebs, Deutschland-Direktor von Schweiz Tourismus. In den vergangenen Jahren sank das Interesse der Deutschen an einem Schweiz-Urlaub allerdings kontinuierlich – nicht zuletzt wegen des starken Franken.

Um das Ferienland Schweiz wieder nachhaltig in Erinnerung zu bringen, lassen die eidgenössischen Touristiker künftig acht Lokomotiven mit Werbemotiven für Schweizer Urlaubsregionen über die deutschen und Schweizer Schienen rollen.

Zum Start in den Jubiläumswinter taufte die Stuttgarter Generalkonsulin der Schweiz, Irene Flückiger Sutter, am Donnerstagabend am Hauptbahnhof die „Graubünden-Lok“. Tourismuschef Krebs hofft, dass die 8700 PS starke Lok auch zahlreiche Winterurlauber in die Schweiz bringt.

Das Alpenland lockt mit 7400 Kilometer markierten Skipisten, 5500 Kilometer Langlaufloipen, rund 5150 Kilometer Winterwanderwegen und 29 Skistationen auf über 2800 Metern. Als Erfinder des Wintertourismus gilt der St. Moritzer Hotelier Johannes Badrutt. Er hatte 1864 einigen britischen Sommergästen angeboten, im Engadin ein paar Wintertage zu verbringen. Falls es ihnen wider Erwarten nicht gefalle, übernehme er die Reisekosten, so Badrutt. Andernfalls könnten sie so lange bleiben, wie sie wollten. An Weihnachten – so die Legende – seien die vier Engländer angereist, und sie seien bis Ostern geblieben.

Mit solch ausdauernden Gästen rechnen die Touristiker in Graubünden nicht, hoffen aber auch auf zahlreiche Tagesgäste aus dem Südwesten. „Viele Baden-Württemberger nutzen die schnelle Erreichbarkeit der Pisten in Lenzerheide, Davos oder Flims/Laax“, sagt Gilgen, „so viele Tagesausflügler fürs Skifahren haben wir sonst nur aus der Schweiz.“