Gerhard Schuler ist 92-jährig am vergangenen Sonntag gestorben. Er gründete auch das erste Beratungshaus für die Möbelindustrie in Deutschland. Foto: /Haslauer

Gerhard Schuler gründete das erste Beratungshaus für die Möbelindustrie in Deutschland und war Mitgründer der Homag-Gruppe mit ihren 6500 Mitarbeitern weltweit. Jetzt ist der Schwarzwälder 92-jährig gestorben. Für seine Mitarbeiter schuf er einst eine ganz besondere Unternehmenskultur.

Schopfloch - Der Mitgründer der Homag-Gruppe, Gerhard Schuler, ist im Alter von 92 Jahren gestorben. Das teilte die Homag-Gruppe am Mittwoch mit. Schuler sei am vergangenen Sonntag „im Kreise seiner Familie zu Hause friedlich eingeschlafen“. Die Homag-Gruppe ist Weltmarktführer für Holzbearbeitungsmaschinen. Schuler, 1927 im Schwarzwald geboren, absolvierte nach einer Schreinerlehre ein Studium zum Holzingenieur und arbeitete danach als Betriebsleiter in einer Schwarzwälder Möbelfabrik. Mit 29 Jahren machte er sich als Unternehmensberater in der Holzbranche selbstständig und gründete ein Büro für Betriebsorganisation und -planung, das als erstes Beratungshaus für die Holz- und Möbelindustrie in Deutschland gilt und heute als Schuler Consulting GmbH firmiert.

Bis ins hohe Alter war Schuler aktiv

1960 gründete Schuler in Schopfloch im Schwarzwald mit Eugen Hornberger die Hornberger Maschinenbaugesellschaft, den Vorläufer der heutigen Homag-Gruppe. Dort war Schuler Geschäftsführer und Vorstand. Bis 2015 war er Ehrenvorsitzender des Aufsichtsrats. Die Homag-Gruppe wurde 2014 mehrheitlich vom Bietigheim-Bissinger Maschinenbauer Dürr übernommenund hat an 14 Standorten weltweit 6500 Mitarbeiter.

Die Mitarbeiter wollte er zu Mitunternehmern machen

Die Homag-Gruppe würdigte unter anderem den Aufbau der ausländischen Produktionsstätten unter Schulers Leitung und „die besondere Unternehmenskultur“. „Gerhard Schuler war es wichtig, die Mitarbeiter zu Mitunternehmern zu machen, wie zum Beispiel durch eine Mitarbeiter-Kapitalbeteiligung und die Implementierung von partnerschaftlichen Führungsrichtlinien“, heißt es. Das sei für Schuler „prägend für den Unternehmenserfolg“ gewesen.

Die Dürr-Gruppe erinnerte an das gesellschaftliche Engagement Schulers. Schuler hat unter anderem das Bundesverdienstkreuz am Bande als auch erster Klasse erhalten.