Laut dem umstrittenen Gesetz sollen Schwangerschaftsabbrüche ab dem Zeitpunkt strafbar sein, wenn Herztöne des Fötus gemessen werden können. (Symbolfoto) Foto: picture alliance / dpa

Abtreibungen im US-Bundesstaat Alabama sollen nahezu vollständig verboten werden. Die Gouverneurin, Kay Ivey, hat am Mittwoch (Ortszeit) das umstrittene Gesetz unterzeichnet.

Washington - Die Gouverneurin des US-Bundesstaates Alabama, Kay Ivey, hat am Mittwoch (Ortszeit) ein umstrittenes Gesetz unterzeichnet, das Abtreibungen nahezu vollständig verbietet. Demnach sind Schwangerschaftsabbrüche ab dem Zeitpunkt strafbar, wenn Herztöne des Fötus gemessen werden können. Dies ist in der Regel ab der fünften oder sechsten Woche möglich.

„Das Gesetz wurde von einer deutlichen Mehrheit in beiden Parlamentskammern angenommen“, sagte die republikanische Politikerin. Die neue Regelung sei ein „kraftvolles Zeugnis“ für den Glauben der Menschen in Alabama, dass jedes Leben wertvoll und ein Geschenk Gottes sei.

Gesetz sieht bei Verstößen Haftstrafen für Mediziner vor

Die Initiative Alabamas in Sachen Abtreibung ist aktuell die strikteste in den USA. Mehrere andere Bundesstaaten hatten zuletzt ebenfalls Einschränkungen auf den Weg gebracht. Das neue Gesetz sieht bei Verstößen langjährige Haftstrafen für Mediziner vor. Ausnahmen sollen nur in wenigen Fällen gelten, etwa wenn das Leben der Mutter durch die Schwangerschaft ernsthaft gefährdet ist.

Gouverneurin Ivey räumte in ihrer Stellungnahme ein, dass die neuen Vorgaben im Widerspruch zum Supreme-Court-Urteil von 1973 stehen könnten, das Schwangerschaftsabbrüche weitgehend legalisiert hatte. Ziel sei es, die Entscheidung von damals infrage zu stellen, so Ivey.