Meuthen ist Spitzenkandidat seiner Partei für die Europawahl am 26. Mai. Foto: dpa

AfD-Chef Jörg Meuthen schlägt vor, „alle sanften Instrumente“ zu nutzen, um Frauen „dazu zu bewegen, ein Kind auszutragen“. Zuvor erklärte seine Parteikollegin Anderson, dass Frauen in Deutschland mehr Kinder bekommen sollten, um das Volk aufrechtzuerhalten.

Berlin - Die AfD will dafür sorgen, dass weniger Frauen abtreiben. Parteichef Jörg Meuthen sagte am Dienstag im ARD-„Mittagsmagazin“: „Ich bin nun nicht dafür, hier mit hartem Zwang gegen Frauen vorzugehen, weil ich glaube, auf diesem Weg kommt man nicht weiter“. Stattdessen sollte man schwangere Frauen, die über eine Abtreibung nachdächten, mit „sanften Instrumenten“ dazu bewegen, ein Kind auszutragen. In den Beratungsstellen werde heutzutage nur „schnell durchgewunken“, kritisierte er. Meuthen ist Spitzenkandidat seiner Partei für die Europawahl am 26. Mai.

„Deutsche sollten mehr Kinder bekommen“

Christine Anderson, die auf Platz acht der AfD-Kandidatenliste steht, hatte zuvor erklärt, die Frauen in Deutschland sollten mehr Kinder bekommen. Sie sagte wörtlich: „Man benötigt mindestens 2,2 Kinder pro Frau, um das Volk aufrechterhalten zu können, mit 1,4 funktioniert es halt nicht.“

Ein Schwangerschaftsabbruch ist in Deutschland unter bestimmten Bedingungen nicht strafbar. Eine Frau kann in den ersten zwölf Schwangerschaftswochen - in Ausnahmefällen auch bis zur 22. Woche - abtreiben lassen, wenn sie sich beraten lassen hat und dem Arzt einen Beratungsschein vorlegt. Die Abtreibung bleibt in dieser Zeit auch straflos, wenn die Schwangerschaft auf einem Sexualdelikt beruht. Nicht rechtswidrig ist eine Abtreibung während der gesamten Schwangerschaft, wenn der Frau eine schwerwiegende körperliche oder seelische Beeinträchtigung droht.