Der Riesenkuchen auf dem Salzsiederfest. Foto: dpa

Den Höhepunkt des Salzsiederfestes feierten die Schwäbisch Haller auf ganz besondere Weise: Mit einem dreistöckigen Riesenkuchen. Nur das Wetter spielte nicht ganz mit.

Schwäbisch Hall - Mit einem fast 100 Kilogramm schweren Kuchen hat Schwäbisch Hall am Sonntag den Höhepunkt seines traditionellen Salzsiederfestes gefeiert. Der dreistöckige Koloss wurde gegen 11.00 Uhr auf dem historischen Marktplatz von mehreren starken Männern präsentiert und sollte im Laufe des Tages an Besucher verteilt werden, wie Organisator Robert Spoden sagte. Pünktlich zur Präsentation des Kuchens habe es zeitweise auch aufgehört zu regnen.

Die mehrtägigen Feierlichkeiten haben eine lange Tradition: Noch heute folgen sie der zuletzt 1785 aktualisierten Festordnung, in der Ablauf, Kleidung und Tanzhaltung vorgeschrieben sind. Salzsieder produzierten nach Angaben der Stadt in Schwäbisch Hall jahrhundertelang das sogenannte weiße Gold des Mittelalters, das der Stadt zu Wohlstand verhalf.

Daher kommt der Riesenkuchen

Auch der Riesenkuchen hat seinen Ursprung in der Überlieferung, wie Spoden sagte. Demnach bemerkten Salzsieder einst einen Brand in einer Mühle und retteten sie. Als Dank versprach ihnen der Müller jedes Jahr einen Kuchen. Ursprünglich sei er rund 100 Pfund schwer gewesen. Heute habe das Backwerk zugelegt und bringe rund 100 Kilogramm auf die Waage. Salzig sei es aber mitnichten: „Er schmeckt ungefähr wie eine Hefeschnecke“, sagte Spoden.

Die Präsentation des sogenannten Siederkuchens ist einer der Höhepunkte der mehrtägigen Feierlichkeiten. Danach folgt am Nachmittag stets die Nachstellung des Mühlenbrandes auf einer Insel im Kocher, dem sogenannten Grasbödele.