Der Mäzen lässt seine Kunsthalle am Kocher erweitern und finanziert ein Kulturzentrum in Berlin.
Schwäbisch Hall - Würth wächst – beim Umsatz und in Sachen Kunst. Die Kunsthalle Würth in Schwäbisch Hall, seit ihrer Eröffnung im Jahr 2001 ein Besuchermagnet, wird vergrößert. „Der Grund ist der enorme Andrang, wir stoßen an unsere Grenzen“, bestätigte eine Unternehmenssprecherin entsprechende Äußerungen des Kunstmäzens Reinhold Würth bei der Eröffnung der Ausstellung „Wasser, Wolken, Wind“ (bis zum 18. Juni). In den 15 Jahren des Bestehens der Kunsthalle sind den Angaben zufolge bereits mehr als drei Millionen Besucher gezählt worden.
Geplant ist nun, die Gesamtfläche der Kunsthalle um 30 bis 40 Prozent zu vergrößern. Die Erweiterung betrifft die Ausstellungsflächen, zu derzeit rund 2600 Quadratmetern sollen noch einmal 600 Quadratmeter hinzukommen. Überdies soll ein Besucherzentrum entstehen, die Cafeteria, der Museumsshop und die sanitären Anlagen sollen erweitert werden.
Der Ausdehnung des Museumsgeländes folgt die Erweiterung
Bereits vor vier Jahren hat Würth sieben hinter der Kunsthalle gelegene Gebäude von der Stadt Schwäbisch Hall erworben und damit seinen Standort „arrondiert“, wie es Sylvia Weber, die Leiterin der Kunsthallen der Würth-Gruppe, seinerzeit formulierte. Dort ist derzeit die Museumspädagogik untergebracht, die ebenfalls von den Baumaßnahmen profizieren soll. Ein Teil der Erweiterung soll unterirdisch erfolgen. Mit den Plänen wurde der dänische Architekt Henning Larsen beauftragt, der bereits die Kunsthalle auf dem ehemaligen Areal der Schwäbisch Haller Löwenbrauerei geplant hatte. Die Erweiterungsbauten sollen spätestens in fünf Jahren stehen, über die Kosten gibt es keine Angaben.
Der Blick geht auch nach Berlin
„Kunstvermittlung liegt Reinhold Würth am Herzen“, sagt Sylvia Weber. Aus diesem Grund kaufe der Mäzen auch ein von dem britischen Architekten David Chipperfield gebautes Galeriehaus in Berlin. Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz will in dem Gebäude gegenüber der Museumsinsel ein Zentrum für kulturelle Bildung und Vermittlung eröffnen. Reinhold Würth finanziert den Erwerb im kommenden Jahr und will auch die Betriebskosten übernehmen. Das Zentrum soll nach ihm benannt werden.
Die Kunstsammlung, deren Grundstein Reinhold Würth in den 1960er Jahren gelegt hat, umfasst heute rund 17 000 Kunstwerke. Die Akzente seiner Sammlung liegen auf Skulpturen, Malerei und Grafiken des Zeitraums vom ausgehenden 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart.
Kunstausstellungen in Hohenlohe und Europa
Deutschland
In der Kunsthalle Würth in Schwäbisch Hall werden Teile der Sammlung in wechselnden Ausstellungen sowie Sonderausstellungen in Kooperation mit anderen Museen gezeigt. In der Johanniterkirche in Schwäbisch Hall sind Werke des spätmittelalterlichen Fürstlich Fürstenbergischen Bilderschatzes sowie die Schutzmantelmadonna von Hans Holbein dem Jüngeren beheimatet. Am Unternehmenssitz in Künzelsau-Gaisbach sind im Verwaltungsgebäude Teile der Sammlung ausgestellt. Kleinere Schauen finden in der Hirschwirtscheuer in Künzelsau statt.
Europa
In ihren europäischen Landesgesellschaften unterhält die Würth-Gruppe elf Kunstdependancen – in Belgien, Dänemark, Frankreich, Italien, Niederlande, Norwegen, Österreich, Spanien und der Schweiz. Die öffentlich zugänglichen Ausstellungen finden in den Firmenge-bäuden statt.
www.kunst.wuerth.com