Nach 15 Jahren Bauzeit ist der Einhorn-Tunnel in Schwäbisch Gmünd am Montag für den Verkehr freigegeben worden Foto: dpa

15 Jahre ist in Schwäbisch Gmünd gebaut worden, nun ist der 280 Millionen Euro teure Einhorn-Tunnel in Betrieb genommen worden.

Schwäbisch Gmünd - Der Verkehr auf der B 29 im Remstal rollt ab sofort durch den Einhorn-Tunnel in Schwäbisch Gmünd. Im Beisein der beiden Verkehrsminister Peter Ramsauer (Bund) und Winfried Hermann (Land) bekam die aktuell teuerste Ortsumfahrung Deutschlands am Montag um 10.52 Uhr sogar ihren kirchlichen Segen.

Eine jahrelange Stauzeit auf der wichtigsten Verkehrsachse zwischen Stuttgart und Ostwürttemberg geht damit zu Ende. Die Zeremonie glich an beiden Portalen des 2,2 Kilometer langen Tunnels mit insgesamt rund 1000 Zaungästen einem Volksfest. Etwa 100 Demonstranten forderten mit Transparenten und Trillerpfeifen einen sofortigen Weiterbau der „Remstalautobahn“ bis Aalen.

Vor allem die Durchfahrt von Mögglingen ist ein Sorgenkind. Bundesminister Ramsauer (CSU) bejahte die Wichtigkeit des Ausbaus. Er verwies aber auf die Verantwortung des Landes, die Mittel anhand von Prioritätenlisten entsprechend zu verteilen. Landesverkehrsminister Hermann (Grüne) konterte und forderte mehr Geld für den Etat des Bundesfernstraßenbaus in Baden-Württemberg. Hermann ging mit kritischen Worten auf die lange Dauer und auf die damit verbundene Kostenexplosion beim Bau des Gmünder Einhorn-Tunnels ein. Vor 15 Jahren betrug die Kostenschätzung kurz vor Baubeginn noch 100 Millionen Mark. Letzten Endes belaufen sich die Baukosten nun auf 280 Millionen Euro. „So etwas darf sich nicht wiederholen!“ erklärte Winfried Hermann.