Ein kleiner Kran hat am Schwabenlandtower Stellung bezogen. Foto: Gottfried Stoppel

An der Hochhaus-Ruine in Fellbach scheint sich etwas zu bewegen. Unterdessen kündigt der Eigentümer massive Wohnungsverkäufe an anderer Stelle an. Das hat Gründe.

Fellbach - Der Eigner des Schwabenlandtowers in Fellbach plant radikale Maßnahmen, um sich von seiner derzeitigen Schuldenlast zu befreien. Wie die Adler Group jetzt mitteilt, habe man mit „einem der größten Anbieter alternativer Vermögensverwaltung“ eine Absichtserklärung zum Verkauf von rund 14 300 Wohneinheiten unterzeichnet. Man wolle sich bei den Aktivitäten künftig in Deutschland auf die „Top-7-Städte“ konzentrieren, heißt es in der Mitteilung.

Fellbach bleibt im Bestand

Auch wenn in diese Kategorie vermutlich nicht Fellbach fallen wird, will man das Projekt vor den Toren der baden-württembergischen Landeshauptstadt nicht fallen lassen. Das hat der Besitzer auf Nachfrage gegenüber unserer Zeitung unlängst bekräftigt. „Der Tower wird im Bestand behalten, und die Wohnungen werden nach Fertigstellung vermietet“, hieß es in einer Stellungnahme vor gut einer Woche. Während der Fokus in den vergangenen Wochen „vermehrt auf Planungs- und Instandhaltungsarbeiten“ gelegen habe, ist für Ende November ein sichtbares Zeichen dafür angekündigt, dass es mit den Bauarbeiten in dem seit fünf Jahren im Rohbau verharrenden Gebäude weitergeht. Mit zwei Monaten Verspätung soll ein angeblich bereits georderter Riesenkran aufgebaut werden, mit dessen Hilfe Fassadenarbeiten an dem 107 Meter hohen Wohnturm verrichtet werden können.

Kleiner „Bruder“ auf der Baustellenrückseite

Bereits vor wenigen Tagen hat ein kleinerer „Bruder“ auf der Rückseite der Baustelle Position bezogen. Das gelbe Arbeitsgerät werde benötigt, um neue Stützen auf der sogenannten Ebene Null zu erstellen, heißt es aus der Adler-Zentrale.

Dort wiederum vermeldet man zudem einen personellen Wechsel: Bernd Schade verstärke nun die Führungsspitze im Bereich der Projektentwicklung, neudeutsch als Chief Development Officer. Er werde „mit seiner Expertise und seiner ausgewiesenen Management-Kompetenz maßgeblich dazu beitragen, die Projekte der Gruppe erfolgreich voranzutreiben“, sagt Thierry Beaudemoulin, Co-Vorstand der Adler Group. Schade löst Jürgen Kutz ab, der erst im Juni vor Ort in Fellbach in einem Pressegespräch das weitere Vorgehen beim Schwabenlandtower skizziert hatte.