In einem Restaurant in der Kollwitzstraße am Prenzlauer Berg in Berlin genießen Menschen das Sommerwetter. Foto: www.mauritius-images.com

Der Berliner hat Angst, Angst vor der Invasion der Schwaben. Denn die kaufen ganze Stadtviertel auf und sagen Wecken statt Schrippen. Dabei leben gar nicht so viele Schwaben in Berlin wie immer behauptet wird.

Stuttgart - Es wurde ja schon viel geschrieben und gelästert über die Schwaben, die angeblich in Massen nach Berlin auswandern, dort ganze Stadtviertel wie den Prenzlauer Berg aufkaufen und beim Bäcker Wecken statt Schrippen verlangen. So mancher Berliner fühlte sich schon fremd in der eigenen Stadt - Wolfgang Thierse zum Beispiel, der die Schwaben erst mit seiner Schelte über die Kehrwoche verprellte und dann reumütig zurückruderte.

Mal ganz abgesehen davon, dass der Begriff „Schwaben“ sowieso ziemlich schwammig ist und mitnichten auf alle Bürger Baden-Württembergs ausgedehnt werden kann, ist die vermeintliche Schwabisierung Berlins nun klar und deutlich widerlegt worden. Durch objektive Zahlen. Ein für alle Mal.

Stuttgart landet auf Rang zwölf

Denn die Berliner Morgenpost hat mit einem groß angelegten Datenprojekt die Herkunft der zugezogenen Berliner Einwohner ausgewertet. Und siehe da: Stuttgart landet in diesem Ranking nur auf Platz zwölf der Städte, aus denen am meisten Berliner Bürger stammen. 8117 von ihnen stammen demnach aus der Landeshauptstadt Baden-Württembergs – von gut 3,6 Millionen Berliner Einwohnern, wohlgemerkt. Aus Tübingen kommen demnach 2131 Berliner, aus Ulm sind es 1509 und aus Ravensburg noch 619 Hauptstätter.

Aus Hamburg dagegen stammen 20.956 Einwohner Berlins, damit führt die Hansestadt die Rangliste an. Auf Platz zwei und drei landen Dresden (17.578) und Leipzig(17.561). Vielleicht sollten sich die Berliner also stärker vor Franzbrötchen fürchten als vor Wecken und Brezeln.