Atemschutzmasken müssen von Montag, 27. April, an auch in Baden-Württemberg beim Einkaufen sowie bei der Nutzung des Öffentlichen Personennahverkehrs getragen werden. Foto: dpa/Roland Schlager

Auf einem Onlineportal können sich die Bürger darüber informieren, welche Firmen der Textilindustrie nun Masken für den Schutz im Alltag anbieten. Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut ruft dazu auf, heimische Maskenhersteller zu unterstützen.

Stuttgart - Baden-Württembergs Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) ruft die Menschen im Südwesten dazu auf, Alltagsschutzmasken im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie bei Unternehmen aus dem Land zu kaufen. Auf einem Portal von Südwesttextil, des Verbands der Textilindustrie, gibt es dafür nun eine Liste mit Unternehmen, die Masken aller Art herstellen und anbieten.

„Die Textil- und Bekleidungsindustrie im Land steht für Zuverlässigkeit und hohe Qualität“, sagte Hoffmeister-Kraut unserer Zeitung. Bürger und Unternehmen könnten auf dem Portal erfahren, wo sie jetzt Masken aus Baden-Württemberg bestellen können. Von Montag, 27. April, an gilt im Land eine Maskenpflicht im Handel und im öffentlichen Nahverkehr.

Rund 180 Firmen sind auf dem Portal zu finden

Der Verband hatte auf dem Portal zunächst die Produktionskapazitäten im Land erhoben und dafür alle Mitgliedsfirmen angefragt. Rund 180 haben sich bereits gemeldet. Nun sind die Informationen dazu öffentlich zugänglich. Das Portal ist erreichbar unter www.place2tex.com. Lediglich die Daten der Hersteller zertifizierter Schutzmasken bleiben geheim, die Landesregierung nutzt sie zur Versorgung des Gesundheitssystems.

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„Für unsere vielen kleinen und mittleren Unternehmen in der Textil- und Bekleidungsindustrie bietet die Pandemie auch die Chance, Produktionskapazitäten dauerhaft aufzubauen oder nach Baden-Württemberg zurückzuholen“, sagte Hoffmeister-Kraut. Kauften die Menschen Masken im Südwesten, würden nicht zuletzt die mehrheitlich mittelständischen Produzenten in Baden-Württemberg unterstützt und deren Produktion nachhaltig gesichert. „In der aktuellen Krise gilt es, Wertschöpfung in Baden-Württemberg zu sichern“, sagte die Ministerin.

Forderung an die Bundesregierung

Von der Bundesregierung verlangt Hoffmeister-Kraut darüber hinaus, das angekündigte Förderprogramm der heimischen Maskenproduktion „schnellstmöglich“ aufzulegen. „Wir müssen die Wirtschaft und die Allgemeinheit umgehend auch mit besseren, zertifizierten Schutzmasken versorgen, sobald der Bedarf des Gesundheitswesens gedeckt ist“, sagte Hoffmeister-Kraut.