Ein Großteil der Getränke für Kinder ist nach einer Untersuchung der Verbraucherorganisation Foodwatch überzuckert (Symbolfoto). Foto: New Africa - stock.adobe.com/New/New Africa - stock.adobe.com

Nach einer Untersuchung der Verbraucherorganisation Foodwatch ist ein Großteil der Kindergetränke überzuckert. Foodwatch fordert daher von der Bundesregierung gesetzliche Maßnahmen zur Förderung des Gesundheitsschutzes von Kindern.

Ein Großteil der Getränke für Kinder ist nach einer Untersuchung der Verbraucherorganisation Foodwatch überzuckert. Demnach enthalten 117 von insgesamt 136 untersuchten Getränken (86 Prozent) mehr als fünf Gramm Zucker je 100 Milliliter, heißt es in einer von Foodwatch am Mittwoch in Berlin vorgestellten Studie.

 

Im Schnitt enthielten die Limos, Energydrinks und Fruchtsaftgetränke 7,8 Prozent Zucker. Das seien mehr als sechseinhalb Zuckerwürfel pro 250-Milliliter Glas. Zuckerhaltige Getränke gelten laut Weltgesundheitsorganisation als wesentliche Risikofaktoren für Übergewicht, Diabetes-Typ 2 und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

In Energydrinks steckt nicht nur ordentlich Koffein, sondern auch viel Zucker. Foto: dpa/Karl-Josef Hildenbrand

Foodwatch forderte die Bundesregierung auf, durch gesetzliche Maßnahmen den Gesundheitsschutz von Kindern zu fördern. Nötig seien wie in Großbritannien eine sogenannte Limo-Steuer auf zuckerhaltige Getränke sowie Werbeschranken und eine Altersgrenze für den Verkauf sogenannter Energydrinks.

Deutsche Gesundheitspolitik versage bislang auf ganzer Linie

Luise Molling von Foodwatch sagte, bei der Prävention ernährungsbedingter Krankheiten versage die deutsche Gesundheitspolitik bislang auf ganzer Linie, weil vor allem auf freiwillige Maßnahmen der Industrie gesetzt werde. Das Motto laute offenbar „Konzernprofit vor Kinderschutz“.

Für die Marktstudie hatte Foodwatch in den Supermärkten von Edeka, Rewe, Aldi, Lidl und Kaufland sämtliche Getränke eingekauft, deren Verpackung Kinder und Jugendliche ansprechen soll. Zu den untersuchten Produkten gehörten Limonaden, Fruchtsäfte, Energydrinks, Mineralwasser und Eistees. Milchbasierte Getränke wurden nicht berücksichtigt.