In Marbach soll eine mobile Sperre angeschafft werden, mit der die Zufahrt zu Großveranstaltungen verhindert werden könnte.
Die schrecklichen Bilder wird man wahrscheinlich nie vergessen. Die Amokfahrten in Berlin im Jahr 2016 und jetzt im Dezember in Magdeburg über die jeweiligen Weihnachtsmärkte haben zahlreiche Tote und Verletzte gefordert. Ganz aktuell ist am Donnerstagmorgen in München wieder ein Auto in eine Menschenmenge gefahren, die Hintergründe waren zunächst unklar. Die Stadt Marbach möchte sich nun jedenfalls gegen gezielte Angriffe bei Großveranstaltungen schützen – und eine Fahrzeugsperre anschaffen.
Das Thema wird am Donnerstagabend, 13. Februar, im Gemeinderat behandelt. Angestrebt wird, auf ein System des Schweizer Herstellers Counsel Group AG zu setzen. „Die Sperre besteht aus einem Basismodul mit integrierten, einklappbaren Rampen. Der Aufbau ist unter 15 Minuten möglich, eine zusätzliche Verankerung im Boden oder Montagearbeiten sind nicht notwendig“, heißt es in der Vorlage zu der Sitzung. Ein weiterer Vorteil sei, dass sich die Barrieren leicht umklappen ließen, damit beispielsweise Rettungsfahrzeuge die Sperren bei Bedarf passieren können. Sind die Modulen aufgerichtet, scheint es indes kein Durchkommen für Fahrzeuge zu geben, wie Videos der Counsel Group zeigen. Dort ist zu sehen, wie ein Lastwagen an den Elementen ausgehebelt wird und praktisch an der Unterseite zerbröselt.
In Marbach soll damit zum Beispiel das 18.-Jahrhundert-Fest geschützt werden, zu dem am 3. Mai Tausende Besucher erwartet werden. Aus einer Besprechung mit Polizei, Feuerwehr und DRK ging hervor, dass dafür jeweils wenigstens zu Beginn der Fußgängerzone aus Richtung Wildermuthstraße und Ludwigsburger Straße eine Sperre aufgebaut werden solle. Die Kommune will drei Segmente anschaffen.