Die Stadträte von Ludwigsburg schließen sich mit ihren Kollegen aus Asperg und Tamm zusammen, um eine Landeserstaufnahme auf dem Schanzacker zu verhindern.
Der Protest gegen eine Landeserstaufnahme (Lea) auf dem Schanzacker bei Tamm und Asperg wird nun auch von Ludwigsburger Seite forciert fortgesetzt. Die Stadträte der Kreisstadt schließen sich der Interkommunalen Gemeinderatsinitiative (IGI) an, der bisher nur die Räte der beiden Nachbarkommunen angehören. Dies ist laut IGI das Ergebnis einer gemeinsamen Sitzung am 17. Oktober.
Der Protest gegen eine Lea auf dem naturschutzrechtlich geschützten Areal hält seit Jahren an. Die IGI ist neben der Bürgerinitiative „Gegen eine Lea Tamm-Asperg“ die zweite Säule des Widerstands. Die Gegner einer Landeserstaufnahme befürchten eine Massenansiedlung auf der grünen Wiese, die eine Überforderung der Infrastruktur und der Sicherheitslage darstelle. Das Land weist auf den dringenden Bedarf hin und sucht einen Standort, der die Nachfolge der bisherigen Lea in Ellwangen antritt.
Am 17. Oktober habe neben den Plänen des Landes die aktuelle Situation rund um die Aufnahme von Geflüchteten in Ludwigsburg, Asperg und Tamm im Mittelpunkt gestanden, so die IGI. Es sei schnell deutlich geworden, dass alle drei Kommunen ihren Pflichten in der Anschlussunterbringung nachkämen und sich über verschiedene Kanäle für die Betreuung der Geflüchteten einsetzten. Die aktuelle Situation zeige aber auch klar, dass sich die Stadträte eine Lea auf dem Schanzacker grundsätzlich nicht vorstellen können.
Eine Lea würde hohe Baukosten und Belastungen mit sich bringen
Als Gründe für die Ablehnung nennt die IGI die Eingriffe in den regionalen Grünzug, infrastrukturelle Belastungen der Anrainerkommunen, die Erschließung des Gebietes mit erwarteten einhergehenden hohen Baukosten sowie eine Betreuung von Geflüchteten auf dem abgelegenen Schanzacker.
Alle beteiligten Fraktionen aus Tamm, Asperg und Ludwigsburg hätten sich deshalb klar und geschlossen gegen die Errichtung einer Lea dort ausgesprochen. In Ludwigsburg votierten die CDU, Freien Wähler, FDP und SPD einstimmig gegen eine Bebauung des Schanzackers. Die Grünen aus Ludwigsburg lehnten die Bebauung ebenfalls ab, betonen jedoch die Notwendigkeit zusätzlicher Lea-Plätze an anderer Stelle.
Umweltgutachten für eine Lea auf dem Schanzacker ist in Arbeit
Der aktuelle Stand der Prüfung einer Lea durch das Land Baden-Württemberg wurde in der Sitzung ebenso diskutiert. Ein Umweltgutachten sei derzeit in Arbeit, dessen Ergebnisse im Frühjahr 2025 erwartet werden. „Die Initiative der Stadträte bereitet sich entsprechend auf jedwede Szenarien und Ergebnisse der Prüfung des Landes vor.“ Insbesondere im Falle eines positiven Prüfbescheides werde man entschieden alle Möglichkeiten nutzen, eine Bebauung des Schanzackers durch eine Lea zu verhindern.