In der Rosenschule muss für sechs Millionen Euro das Tragwerk der Decken ertüchtigt werden. Diesen Sommer war der dritte von fünf Abschnitten an der Reihe. Foto: Julia Habenicht

Wie in jedem Sommer üblich, so werden auch in diesem Jahr in den großen Ferien wieder dringende Sanierungsarbeiten an den Schulgebäuden erledigt. Die Arbeiten liegen laut dem Schulverwaltungsamt im Großen und Ganzen im Zeitplan.

Stuttgarter Norden - Den größten Brocken machte bei den Arbeiten, die in den großen Ferien an den hiesigen Schulen vorgenommen wurden, einmal mehr die Rosenschule in Zuffenhausen. Für sechs Millionen Euro muss dort das Tragwerk der Decken ertüchtigt werden, was in fünf Abschnitten geschieht. Dieses Jahr war der dritte Abschnitt dran, womit etwas mehr als Halbzeit ist bei dieser Maßnahme, bei der die Decken aufgemacht und die Stahlträger verstärkt werden. Zwei weitere Sommerferien sind noch nötig, bis alle Räume durch sind. Dann aber wird die Rilke-Realschule in Rot die Rosenschule als das teuerste schulisches Sanierungsprojekt im Norden abgelöst haben: Auf 16 Millionen Euro wird die Generalsanierung des 1964 eröffneten Gebäudes beziffert, das „vom Keller bis zum Dach saniert werden muss“, wie Andrea Braß sagt, die beim Schulverwaltungsamt für das bauliche Gebäudemanagement zuständig ist.

Als vorbereitende Maßnahme wurde in den Ferien nun der Serverraum der Schule in einen Bereich des Kellers verlegt, der erst einmal außen vor gelassen werden kann. Die Kosten dafür: 16 500 Euro. Die Sanierung wird hier aber nicht nur in Ferienzeiten vonstatten gehen, sondern auch „im laufenden Betrieb“. Dafür werden dann Container in der Uhlandschule genutzt, die aktuell noch vom Ferdinand-Porsche-Gymnasium (FPGZ) belegt sind. Am FPGZ selbst wurden diesen Sommer 80 000 Euro eingesetzt für den Austausch von Fenster an zwei Fachklassenbauten. Mit 112 000 Euro zu Buche schlägt im Stadtbezirk außerdem der Umbau und die Neuausstattung eines Werkraumes in der Gustav-Werner-Schule.

Stutzig macht der Blick auf die 155 000 Euro, die jetzt in die Sanierung des Sanitär- und Umkleidebereichs der Turnhalle der Engelbergschule gesteckt wurden, denn diese Grundschule des Stadtbezirks Weilimdorf wird nur noch zwei Schuljahre lang mit auslaufenden Klassen bestehen und dann vollständig in die Rappachschule übergehen. Den Aufwand macht Braß mit zwei Argumenten plausibel: „Die Toiletten waren unter aller Kanone, da ist keine Maus mehr reingegangen“. Im Übrigen werde die zweite Halle auf dem Gelände auch über die Zeit der Engelbergschule hinaus gebracht: „Bedarf hat die weiter wachsende Gemeinschaftsschule. Und sollte zudem Kapazität übrig sein, werden angesichts des Hallenmangels im Ort bestimmt die Vereine Laut geben“, ist sie sicher.

Stolpern könnte man auch auch über den nächsten Posten auf der Liste: 15 000 Euro für die Restaurierung einer „Nebeneingangstür“ an der Wolfbuschschule! „Ja, das ist ein hoher Betrag“, räumt Braß ein, „das liegt daran, dass das Gebäude unter Denkmalschutz steht und hier der Restaurator ran musste“. Die Tür musste ausgebaut und in der Werkstatt fachmännisch restauriert werden.

Der Brandschutz verschlingt viel Geld

Warum aber muss der aus Gründen des Brandschutzes nötige, 188 000 Euro verschlingende Umbau der Saaltür der Lindenbachhalle, die doch von Vereinen und vom Bezirksamt genutzt wird, aus dem Budget des Schulverwaltungsamtes bezahlt werden? Die Frage nennt Braß einen „interessanten Ansatz“, hat aber auch eine Erklärung parat: „Das ist die Schulsporthalle der Seelachschule“. Und auch wenn die Seelachschule, für die es keine Neuanmeldungen gibt, eventuell in die Föhrichschule übergehen sollte, werde gelten: „Wir geben die Schulgebäude nicht auf, wir haben auch in Weilimdorf genug Raumbedarf.“

In Feuerbach war wegen der anstehenden Fusion von Neuem Gymnasium und Leibniz-Gymnasium 25 000 Euro „für die Zusammenlegung des Verwaltungsbereiches“ fällig. Ein größerer Batzen wurde mit 330 000 Euro an der Louis-Leitz-Schule verbaut, und zwar für den nächsten Abschnitt der Turmsanierung, was mit einer neuen Fluchttreppe verknüpft ist. Auch hier treibt der Denkmalschutz die Kosten hoch: „Wir hätten die Fluchttreppe gerne durch die Turmfassade geführt, die allerdings nicht verändert werden darf“, sagt Braß. So erkläre sich auch das „architektonische Monstrum“, als das sich die Fluchttreppe von außen zeigt: „Wir sind darüber auch nicht glücklich, müssen diesen Kompromiss aber aus Sicherheitsgründen akzeptieren.“

Zuversichtlich zeigt sich Braß, „dass alle geplanten Arbeiten zum Ende der Ferien fertig sein werden. Bei ein paar werden allerdings noch Überstunden nötig sein“. Schließlich werde es wie jedes Jahr laufen: „Am Schuljahresbeginn geht hinten die Putzkolonne raus, wenn vorne die Schülerinnen und Schüler reingehen.“