Auch eine neue Mensa wird geplant. Bisher essen die Schüler in der Aula. Foto: factum/Granville

Große Bauvorhaben gehen Schritt für Schritt weiter. Der Gemeinderat beschließt Aufträge an Planer.

Gerlingen - Die Sanierung der Realschule wird eines der größten kommunalen Bauprojekte der jüngeren Vergangenheit in Gerlingen. Der Gemeinderat hat dafür in seiner jüngsten Sitzung einige Aufträge an Planer und Ingenieure auf den Weg gebracht. Auch der letzte Abschnitt der Sanierung des Robert-Bosch-Gymnasiums wird nun realisiert.

Im kommenden Frühjahr soll damit begonnen werden. Dann soll das Dach des naturwissenschaftlichen Traktes zum Aufenthaltsbereich umgestaltet werden. Auf dem Dach soll eine Pausenzone für Schüler der Realschule entstehen – mit großem Klettergerüst. Zudem ist eine Terrasse für Lehrer mitBänken und Tischen vorgesehen.

Dies hatte man bei der Sanierung der Schule in den Jahren bis 2013 bewusst um einige Jahre verschoben – auch der Kosten wegen. Damals war der Aufwand auf rund 200 000 Euro geschätzt worden; heute lautet die Kalkulation des Stadtbauamtes, noch ohne konkrete Angebote der Handwerker, auf 420 000 Euro. Die niedrigere Zahl stamme aus dem Jahr 2009, wurde im Gemeinderat betont. Dazu kommt das Honorar der Planer von 65 000 Euro. Im Finanzausschuss hatten die Stadträte Gabriele Badenhausen (CDU) und Horst Arzt (Freie Wähler) die Kostenerhöhung kritisiert. Gegen zehn oder 20 Prozent Steigerung habe er nichts, sagte Arzt, „warum aber setzt man eine Duftmarke, wenn es hinterher das Doppelte kostet?“ Der Bürgermeister Georg Brenner erinnerte daran, dass man die Dachsanierung damals zurückgestellt habe. Im Jahr 2010 seien andere Dinge wichtiger gewesen.

Nach außen seien diese Zahlen „katastrophal“, sagte Arzt, „wir werden darauf angesprochen“. Damals sei nicht vorgesehen gewesen, das Dach als Aufenthaltsbereich zu nutzen, so der Stadtbaumeister Thomas Günther. Es gebe neue Richtlinien, auch damit steige der Aufwand.

Auch für die Planung der Realschulsanierung hat der Gemeinderat Entscheidungen getroffen. Als Architekt wurde das Büro Wulf aus Stuttgart beauftragt, das den Wettbewerb gewonnen hatte. Zudem werden einige Ingenieurbüros für Fachplanungsgewerke gesucht. Bei der Sanierung werden auch neue Flächen in dem Bereich geschaffen, den noch die Turnhalle innehat. Mit im Gesamtkonzept dabei sind auch eine neue Mensa und neue Außenanlagen.

Für die abzubrechende Turnhalle der Realschule wird Ersatz geschaffen auf dem Gelände der Breitwiesen-Sportanlagen am Stadtrand in Richtung Gehenbühl. Auch dafür hat die Planung begonnen. Die Halle mit drei Feldern soll die Breitwiesenhalle ersetzen und auch den Gerlinger Vereinen dringend benötigte Trainingsflächen am Nachmittag und Abend bieten. Ein Bereich für Zuschauer ist nicht geplant. Im nächsten Schritt geht es darum, Fachplaner für die haustechnischen Gewerke und die Tragwerksplanung zu finden.