Seit 1. August 2016 leitet Isabel Fezer das Schulressort der Stadt Stuttgart. Sie bekennt sich in unserem Interview zur Ganztagsschule und sagt, sie setze bei schulpolitischen Entscheidungen auf eine breite Basis.
Stuttgart - Seit 1. August ist Isabel Fezer (FDP) nicht nur für Kitas und Jugendhilfe zuständig, sondern auch für Schulen. Damit löst die Bürgermeisterin ihre Vorgängerin Susanne Eisenmann (CDU) ab, die Kultusministerin geworden ist. Im Interview erklärt Fezer, wie alle Kinder von der Ganztagsschule profitieren können.
Frau Fezer, Sie haben zwar das Thema Ihrer Vorgängerin übernommen, aber nicht deren ruhiges Dienstzimmer. Grämt Sie das?
Es grämt mich nicht. Aber das ist nicht das Thema, das mich interessiert.
Sportbürgermeister Martin Schairer hatte gegen Ihren Umzug interveniert, aber als Schulbürgermeisterin müssen Sie eng mit ihm kooperieren. Wie ist die Stimmung?
Gut. Wir werden eng zusammenarbeiten. Das wird sehr gut funktionieren.
Schulkindbetreuung ist eine große Aufgabe. Verfolgen Sie den Ausbau der Grundschulen zu verbindlichen Ganztagsschulen weiter?
Selbstverständlich. Diesen Auftrag haben wir vom Gemeinderat. Natürlich sind neue Fragen und Wünsche aufgekommen. Ich habe angekündigt, dass ich eine Evaluation anstrebe und vor allem Eltern, Lehrer, Schulleiter, Kinder und Betreuer fragen werde, wie sie klarkommen mit der Ganztagsschule, was sie erwarten, wie es funktioniert und wie es um die Qualität steht. Am 15. November werde ich die Strategie im Schulbeirat vorstellen. Die Fragen werden wir mit dem Statistischen Amt der Stadt entwickeln. Ergebnisse erwarten wir im nächsten Jahr.
Da kommt doch wohl eher ein Wunschzettel zusammen.
Ich frage nicht nur nach Wünschen. Ich will auch wissen: Kommt das Kind fröhlich nach Hause? Gibt es immer ein Mittagessen? Ist das Kind damit zufrieden? Hat das Kind genügend Bewegung? Das ist mehr als ein Wunschkatalog. Die Befragung soll extern evaluiert werden.