Vom ersten Schultag an, will Baden-Württemberg wichtige Daten von jedem Schüler mit seiner ID-Nummer verknüpfen. Foto: dpa

Bald packt das Land jedem Erstklässler eine Identifikationsnummer in die Schultüte, die bis zum Abschluss gilt. Was die Koalition sich von der Datensammlung verspricht.

Noch in diesem Herbst will die Landesregierung die Einführung einer persönlichen Schüler-Identifikationsnummer für jedes Kind auf den Weg bringen, unter der künftig alle wichtigen Schuldaten vom ersten Schultag bis zum Abschluss gesammelt und gespeichert werden. Das geht aus dem Entwurf für die von der grün-schwarzen Koalition geplante Schulgesetznovelle hervor, die unserer Zeitung vorliegt. Es wird noch ein bisschen dauern, bis jeder Erstklässler vom Land eine Identifikationsnummer in die Schultüte gepackt bekommt. Im Herbst 2026 soll nach dem Willen des Kultusministeriums ein Pilotversuch starten, ein Jahr später die landesweite Einführung erfolgen.

 

Zugang zu Schülerdaten soll strikt reguliert werden

Das Ziel der Novelle ist es, eine bessere Datengrundlage zu schaffen, damit man jeden Schüler gezielt nach seinem individuellen Bedarf fördern, bildungspolitische Maßnahmen genauer analysieren und das Schulsystem im Land anhand objektiver Daten weiterentwickeln kann. „Jeder Schülerin und jedem Schüler wird eine individuelle Schüler-Identifikationsnummer zugeordnet, die für ihre oder seine gesamte schulische Laufbahn Gültigkeit behält“, heißt es in dem Entwurf. Spätestens mit dem Ende der Schullaufbahn sollen die Daten, die der Schüler-ID zugeordnet sind, innerhalb vom Kultusministerium zu regelnden Fristen gelöscht werden. Die Daten sollen laut dem Gesetzentwurf weitgehend anonymisiert werden, auch der Zugang soll strikten Regularien unterliegen.

Mit der Initiative für eine Schüler-ID ist die Landesregierung in Baden-Württemberg nicht allein. Seit dem ersten Pisa-Schock im Jahr 2001 arbeitet die Kultusministerkonferenz an der Umstellung der Schulstatistik auf die Individualdaten der Schüler, aktuell gibt es eine intensive Debatte über eine Schüler-ID, heißt es auf Anfrage.

Die von Bundeskanzler Friedrich Merz geführte Koalition von Union und SPD hat im Koalitionsvertrag ebenfalls vereinbart, „die Einführung einer zwischen den Ländern kompatiblen Schüler-ID“ zu unterstützen und will eine Verknüpfung mit der von ihr angekündigten Bürger-ID ermöglichen.

Was Politiker aus dem Land davon halten