Klaus Hubrich, Leiter der Verbundschule Rohr, liest überall. Foto: Marie Hertfelder

Klaus Hubrich, Schulleiter der Verbundschule Rohr, hat die Geschichte zweier Jungen in Khaled Hosseinis „Drachenläufer“ bewegt.

Stuttgart-Vaihingen - Wenn man ein Buch liest, dann sucht man immer Parallelen zum eigenen Leben. Das jedenfalls meint Klaus Hubrich, Schulleiter der Verbundschule Rohr. So ging es ihm auch bei Khaled Hosseinis „Drachenläufer“. Als einer von vier Jungen habe er sich in Bezug auf seinen Vater oft gefragt: Sieht er mich eigentlich? Ist er stolz auf mich? Ganz ähnlich geht es da dem jungen Amir, einer der beiden Protagonisten des „Drachenläufer“, der sich nach der Gunst seines Vaters sehnt. Doch dieser hat für seinen Sohn, der sich für Gedichte mehr interessiert als für die Jagd, wenig übrig. Stattdessen wendet sich er sich Hassan, dem Sohn des Hausdieners, zu. Amir und Hassan verbindet eine brüderliche Freundschaft, doch als ein schlimmes Verbrechen geschieht, gerät ihre Welt ins Wanken.

Klaus Hubrich hat schon viele Geschichten von Kindern erfahren. Das Beobachten gehört zu seinem Beruf als Sonderschullehrer, sagt er. Gerade in einer Schule für schwer erziehbare Schüler sei es wichtig, zu wissen, wo ein Kind herkommt, was es erlebt hat. Auch die Geschichte von Amir und Hassan, die von Freundschaft und Zivilcourage handelt, habe ihn sehr bewegt. Der „Drachenläufer“ sei nicht nur ein psychologisches Buch, sondern aufgrund des Schauplatzes Afghanistan auch von aktueller Brisanz. Dazu kommt fließende, poetische Sprache des Autors, die Hubrich sehr gefesselt hat.

Manchmal liest er sogar drei bis vier Bücher gleichzeitig

Klaus Hubrich liest pausenlos. Ob in der Pause in seinem Auto oder abends im Bett. Manchmal sind es sogar drei bis vier Bücher gleichzeitig. „Das ist ein gutes Gehirntraining“, sagt er. Tipps holt er sich im Internet oder er wird einfach von einem interessanten Einband gelockt. Wenn seine Kollegen ein Buch auf ihrem Schreibtisch liegen haben oder er in der Bahn jemand lesen sehe, werde er gleich neugierig.

Mittlerweile haben sich bei ihm viele Bücher angesammelt. Denn Bücher wegwerfen, das kommt für Klaus Hubrich auf keinen Fall in Frage. Ab und zu kann man ihn auch auf Bücherflohmärkten antreffen. Denn er ist immer auf der Suche nach neuen Geschichten.