Eine Ausstellung in der Ludwig-Uhland-Schule stellt die Schulgeschichte dar. Foto: N. Kanter

Die Ludwig-Uhland-Schule gibt es seit mehr als einem halben Jahrhundert. Am heutigen Freitag feiert die Schule deshalb ein großes Fest.

Leinfelden - Früher war alles besser? Von wegen! Schneebälle auf dem Schulhof zu werfen, war für Kinder und Jugendliche schon immer eine Gaudi – zum Ärger der Lehrer. Das Einhalten der Pausenaufsicht gilt unter den Pädagogen seit Jahr und Tag als eine Her-ausforderung. Und bereits 1964 haben sich Kinder aus L.-E. auf ihrem Schulweg mit Obst beworfen.

Das beweist eine Ausstellung, die an der Leinfeldener Ludwig-Uhland-Schule (LUS) zu sehen ist. Schwarz-Weiß-Aufnahmen zeigen das erste Schulgebäude. Sie berichten von der Einschulung einer Lehrerin, die nun in Pension geht. Sie erzählen von der Verabschiedung des ersten Rektors der Schule.

Lehrerin Sandra Ulrich und Hausmeisterin Silke Bolbeth haben gemeinsam mit Kollegen, Eltern und dem Stadtarchiv historische Dokumente auf Stellwände gepinnt. Alte Fotoalben liegen zum Schmökern bereit. Der Anlass: Die LUS gibt es mittlerweile seit mehr als einem halben Jahrhundert. Und die Schule feiert am heutigen Freitag ihren runden Geburtstag mit einem großen Fest.

Rektorin Gabriele Roegers rechnet mit 400 bis 500 Gästen – darunter auch ehemalige Kollegen und Schüler. So hat sich beispielsweise eine Klasse von 1965 mit zehn Personen angekündigt. „Für sie haben wir einen Extratisch reserviert“, sagt Roegers. Und: „Wir wollten ein geselliges Fest, das alten sowie neuen Beziehungen Raum bietet.“

81 Kuchen, 40 verschiedene Salate

Eltern haben 81 Kuchen gebacken. 40 verschiedene Salate und zig Wurst- und Fleischwaren stehen bereit. „So viel haben wir noch nie aufgetischt“, sagt Roegers.

Heutige Viertklässler wollen ehemalige Schüler durch das Gebäude führen. Denn dieses habe sich, so die Rektorin, doch sehr verändert – immer wieder wurde angebaut und erweitert. Sie will in ihrer Rede auch die Herausforderungen ansprechen, die es in der jüngsten Vergangenheit zu meistern gab. „Bei uns ging es Schlag auf Schlag“, sagt sie. 2003 wurde die LUS Ganztagsschule. Seit 2010 darf sie sich Werkrealschule nennen. Drei Hauptschulen wurden dafür zusammengelegt.

Die Schulleiterin hat diesen Schritt immer für gut geheißen. Auch wenn sich manche Jugendliche mit dem ganztägigen Unterricht zunächst schwer getan haben. „Wir haben mit diesem Schritt die Zweizügigkeit wieder erreicht“, sagt sie. Das bietet viele Vorteile. Die LUS könne ihren Schülern Wahlpflichtfächer anbieten, die von Lehrern unterrichtet werden, die diese Fächer auch studiert haben. „Das halte ich für sehr wichtig“, sagt sie. Und ergänzt: „Wir sind auch sehr gut mit Lehrerstunden ausgestattet.“ Dennoch sind die Schülerzahlen wieder rückläufig. „Das ist schade“, sagt Roegers. Sie macht dafür die fehlende gesellschaftliche Akzeptanz der Werkrealschule verantwortlich. Diese Entwicklung stellt die LUS vor neue Herausforderungen.

Die Rektorin will dennoch heute mit ihren Gästen auf die nächsten 50 Jahre anstoßen. Denn zumindest die Grundschule werde sicherlich 100 Jahre alt, betont sie. Dort gibt es keinen Mangel an Schülern.