Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) lehnt es ab, den Modellversuch zum neunjährigen Gymnasium bereits im kommenden Schuljahr auszuweiten. Foto: dapd

Ministerpräsident Winfried Kretschmann will am G9-Schulversuch zunächst nicht rütteln.

Stuttgart - Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) will dem Koalitionspartner SPD im Streit um neunjährige Gymnasialzüge erstmal nicht nachgeben. Kretschmann lehnte es am Dienstag trotz der doppelt so vielen Anmeldungen ab, den Modellversuch bereits im kommenden Schuljahr auszuweiten. „Das belassen wir erstmal so“, sagte der Grünen-Politiker. Im Schuljahr 2012/2013 sollen 22 Versuchsschulen starten. Es wollen aber 51 Gymnasien rasch zu neunjährigen Gymnasialzügen zurückkehren. Grüne und SPD hätten zu dem Schulversuch eine Vereinbarung, an der zunächst nicht gerüttelt werde, sagte Kretschmann.

Grün-Rot werde zunächst einmal Erfahrungen sammeln und bei der zweiten Tranche im Schuljahr 2013/2014 neu überlegen. „Ob wir da was ändern, muss man dann sehen.“ Nach den bisherigen Plänen sollen weitere 22 Schulen hinzukommen. Der Regierungschef sagte zudem zu, dass nicht nur vierzügige Schulen Chancen auf einen Zuschlag haben. „Da kann man im Einzelfall auch davon abweichen.“ Kretschmann wies aber erneut darauf hin, dass das achtjährige Gymnasium parallel reformiert werde. Die Bildungspläne sollen entschlackt werden, „damit Schüler möglichst ohne großen Stress zum Abitur kommen“.