Die Plastikplanen bleiben vorerst im Trakt mit Lehrerzimmer und Rektorat Foto: Barnerßoi

Schimmel gefährdet Birken-Realschüler nicht. Nun fehlt nur noch das Geld der Versicherung.

Heumaden - Zuerst müssen die Räume für die Schüler saniert werden, erst danach die der Lehrer und sein eigenes Büro. Das ist für Wolfgang Weixler selbstverständlich. Nach dem Wasserschaden an der Birken-Realschule hat der Rektor alle Hände voll zu tun, um so schnell wie möglich wieder Normalität zu schaffen.

Wie berichtet, war erstmals Ende August und erneut Mitte September Wasser in das Schulgebäude gedrungen. Und davon nicht zu wenig. Der Grund waren Fehler bei der derzeit laufenden Dachsanierung. Mitarbeiter einer Lüftungsfirma hatten Löcher in das Dach geschnitten an Stellen, an denen gar keine neuen Schächte gesetzt werden sollten, ohne dies mit der Bauleitung abzuklären. Die Konsequenz: Fast das halbe Schulhaus stand unter Wasser, zahlreiche Räume können seither nicht mehr genutzt werden, einige Klassen mussten kurzfristig ausgelagert werden.

Zu allem Übel hatte man Schimmel unter den Deckenplatten entdeckt, als diese wegen des Wasserschadens abmontiert werden mussten. Sofort hat Wolfgang Weixler Messungen bei der Stadt beantragt. Die Gesundheit von Schülern und Lehrern sollte nicht gefährdet werden. Seit Mittwoch gibt es Entwarnung: „Die Messergebnisse sind negativ“, sagt Wolfgang Weixler. Es seien weder Schimmelsporen noch Asbestfasern in der Luft. Selbst für Allergiker werde eine Belastung ausgeschlossen. „Die Messgeräte haben vor der Schule weiter ausgeschlagen, da wir am Wald liegen und dort mehr Schimmelsporen in der Luft sind“, erklärt der Schulleiter.

„Man muss die Sache mit Humor nehmen“

Die Versicherung der verantwortlichen Firma hat inzwischen zugesagt, für den Schaden in Höhe von 100 000 Euro aufzukommen. „Wir warten aber immer noch auf die Freigabe“, erklärt Sven Matis, Sprecher der Stadt. Erst wenn diese da ist, kann es losgehen. Dann soll der Schaden in zwei Bauabschnitten behoben werden: „Erst das Untergeschoss, dann das Erdgeschoss“, sagt Weixler. Unten befinden sich ein zerstörtes Klassenzimmer und – noch wichtiger – der Raum für den Naturwissenschaft-Unterricht, der derzeit nicht stattfinden kann. Erst danach seien Lehrerzimmer und Rektorat im Erdgeschoss an der Reihe, sagt Weixler. „Vor der Tür steht auch noch ein Bauwagen, zur Not schlage ich dort mein Lager auf“, scherzt er. Man müsse die Sache mit Humor nehmen.

Bei der Stadt ist man optimistisch, dass die Renovierungsarbeiten bald beginnen können. „Wir gehen davon aus, dass der Schaden bis zum Schulhalbjahr behoben ist“, sagt Sven Matis. Die Dachsanierung geht unterdessen weiter, wie geplant, und wird voraussichtlich in einem zweiten Bauabschnitt zusammen mit der Turnhalle im kommenden Jahr abgeschlossen sein. „Im Juli 2013 soll alles fertig sein“, sagt Wolfgang Weixler.

Da sich einige Eltern bei einer gemeinsamen Konferenz besorgt zeigten, dass aus den Holzwänden auch Formaldehyd austreten könnte, wird die Stadt erneut Luftmessungen in den Räumen vornehmen.