Auf dem Grundstück an der Marconistraße gibt es immer mehr Platz, da die Park-Realschule sukzessive nach Stammheim zieht. Foto: Torsten Ströbele

Wohnbebauung? Pflegeheim? Die Pläne der Stadtverwaltung sehen anders aus. Sie schlägt vor, dass die Hohenstein­schule ab 2018 an die Schlotwiese ziehen soll.

Stuttgart-Zuffenhausen - Der sukzessive Umzug der Park-Realschule von der Zuffenhäuser Schlotwiese nach Stammheim hat begonnen. Mittlerweile werden die Fünft- und Sechstklässler schon nicht mehr an der Marconistraße, sondern am Fliegenweg unterrichtet. Die Klassen 7 bis 10 werden ihren Abschluss aber noch in Zuffenhausen machen können. Doch was passiert mit den Räumen an der Schlotwiese, die ab Juli 2020 dann komplett leer stehen?

Lange rätselte man in Zuffenhausen, was mit der Park-Realschule passieren wird. Neue Wohnungen? Ein Seniorenheim? Oder doch etwas ganz anderes? Mittlerweile hat die Stadtverwaltung eine Vorlage erarbeitet, in der sie ihre Pläne vorstellt. Am Dienstag wird sie den Mitgliedern des Verwaltungsausschusses des Gemeinderats in nichtöffentlicher Sitzung präsentiert. Eine Woche später, am Dienstag, 21. Februar, werden dann die Bezirksbeiräte öffentlich über das neue Konzept diskutieren. Unserer Zeitung liegt die Drucksache bereits vor.

Darin ist zu lesen, dass die Erstklässler ab dem Schuljahr 2018/2019 nicht mehr am Stammsitz der Hohenstein-Grundschule aufgenommen werden, sondern in den Räumen der Park-Realschule unterrichtet werden. Somit wird die Hohensteinschule nach und nach auf die Schlotwiese verlagert. Dort, an der Marconistraße, sei genügend Platz, um eine zwei- bis dreizügige Grundschule im Ganztag mit Verwaltung unterzubringen, heißt es in der Vorlage. Ein Name für die neue Schule werde noch gesucht. Im Gegenzug soll die Hohensteinschule zur Außenstelle der Rosenschule werden. Die Einrichtung an der Markgröninger Straße (Rosenschule) startet voraussichtlich zum Schuljahr 2018/2019 in den Ganztagsbetrieb. „Aufgrund der beengten Raumsituation in einem denkmalgeschützten Gebäude ist es nicht möglich, den Raummehrbedarf für den Ganztagsbetrieb von rund 840 Quadratmeter im Bestand abzubilden“, schreibt Bürgermeisterin Isabel Fezer. Eine bauliche Erweiterung auf dem Schulgrundstück sei nicht möglich. Der Pausenhof muss bei aktuell 448 Schülern etwa 2600 Quadratmeter groß sein. Das sei vor Ort aber nicht machbar.

Kein Schulweg sei länger als 1,2 Kilometer, heißt es bei der Stadt

Aus diesem Grund sei es erforderlich, die Klassen am Stammsitz der Rosenschule zu reduzieren, um den Ganztagsbetrieb aufnehmen zu können. Künftig soll die Schule dort drei-, statt vierzügig sein. Weitere Klassen der Rosenschule sollen darüber hinaus im Halbtagszug in der neuen Außenstelle im Gebäude der Hohensteinschule unterrichtet werden. Bauliche Maßnahmen seien an der Rosenschule trotz der neuen Außenstelle erforderlich: Eine Mensa muss gebaut werden. Zudem sollen in enger Abstimmung mit dem Ausbau des Ganztagsbetriebs auch die Sanierungsmaßnahmen am denkmalgeschützten Gebäude stattfinden. Unter anderem stehen Decken- und Elektrosanierung an.

Um all die Pläne im Rahmen der Schulentwicklung umsetzen zu können, müssen die Grenzen der Grundschulbezirke neu geordnet werden. „Es ergeben sich für die Kinder aber keine größeren Veränderungen in Bezug auf die Länge der Schulwege“, heißt es in der Vorlage. Kein Schulweg sei länger als 1,2 Kilometer Luftlinie. „Das Überqueren der Bahnlinie entfällt dafür für die Kinder, die in Zukunft statt zur Rosenschule zur Grundschule Marconistraße gehen“, schreibt Isabel Fezer.

Bislang verliert die Rosenschule jedes Jahr durchschnittlich 22 Kinder, die sich vor allem aufgrund des fehlenden Ganztagsangebots an eine der umliegenden Einrichtungen umschulen lassen. „Es ist davon auszugehen, dass diese Umschulungen in Zukunft entfallen werden“, heißt es in der Vorlage an die Stadträte. „Sofern künftig ein Ganztagsangebot gewünscht wird, wird dieses am Standort Rosenschule bedarfsgerecht angeboten.“