Die Werkrealschule ist ausgelaufen, die Steinenbergschule ist Ganztagsgrundschule. In den nicht mehr genutzten Räumen sollen ältere Vorbereitungsschüler unterrichtet werden. Foto: Georg Linsenmann

An der Steinenbergschule in Stuttgart-Hedelfingen wird mittelfristig weder eine Gemeinschaftsschule noch ein Gymnasium eingerichtet. Das gefällt nicht allen. Zu einer Debatte kommt nun hoher Besuch.

Stuttgart - Am Standort der Steinenbergschule in Stuttgart-Hedelfingen wird mittelfristig keine eigenständige weiterführende Schule eingerichtet. Sowohl das Regierungspräsidium (RP) als auch die Schulverwaltung sehen dort derzeit keinen Bedarf dafür. Damit sind die Vorschläge, dort eine Gemeinschaftsschule oder ein Gymnasium einzurichten, erst mal vom Tisch. Stattdessen sollen dort bereits vom kommenden Schuljahr an die Vorbereitungsklassen der Sekundarstufe eins aus dem Bereich Oberer Neckar gebündelt werden. Das RP spricht von mindestens fünf Jahren Dauer.

Zwei Vorbereitungsklassen, die der Lindenrealschule zugeordnet sind, sind bereits an der Steinenbergschule untergebracht. Künftig sollen weitere Vorbereitungsklassen, die der Wilhelmsschule Wangen zugeordnet, aber an der Auschule untergebracht sind, ebenfalls nach Hedelfingen kommen.

Außerdem soll der Standort Steinenbergschule als Ausweichquartier von der Wilhelmsschule Wangen genutzt werden, solange diese umgebaut und saniert wird. Langfristig allerdings könnte aus einer weiterführenden Schulart in Hedelfingen doch noch etwas werden, zumindest sei dieser Standort grundsätzlich dafür geeignet, teilte das RP der Schulbürgermeisterin Isabel Fezer mit.

Bezirksbeirat befürchtet ein „schulisches Ghetto von zugewanderten Kindern“

Der Bezirksbeirat Hedelfingen lehnt die Bündelung der Vorbereitungsklassen ab. Er befürchtet, dass damit am Steinenberg ein „schulisches Ghetto“ von zugewanderten Kindern nichtdeutscher Herkunft entstehe und kritisiert, dass diese Kinder somit keinen Kontakt zu deutsch sprechenden Gleichaltrigen hätten. Zudem sähen die Grundschuleltern Konfliktpotenzial, „wenn ihre sechs- bis zehnjährigen Kinder künftig den Schulstandort Steinenberg mit einer deutlich größeren Zahl von Jugendlichen aus vielen verschiedenen Ländern“ teilen müssten, heißt es in einer Resolution des Bezirksbeirats. Darin attestiert der Bezirksbeirat der Schulbürgermeisterin Isabel Fezer und ihrem Referat beim Schulstandort Hedelfingen zudem „Ideen- und Konzeptlosigkeit“.

Mit diesem Thema beschäftigt sich nicht nur der Schulbeirat am 24. April (14 Uhr, Rathaus, mittlerer Sitzungssaal), sondern am 26. April sogar Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU). Unter dem Thema „Schulstandort Steinenberg: Wie viel Bildung wollen wir uns leisten?“ spricht die Kultusministerin und frühere Stuttgarter Schulbürgermeisterin mit Vertretern aus Schule, Schulpolitik und Elternbeirat. Beginn ist um 19 Uhr in der Steinenbergschule. Eingeladen haben die Schulgemeinschaft Steinenbergschule und der Bezirksbeirat Hedelfingen.