Die Schülerzahlen in Fellbach steigen weiter. Foto: Patricia Sigerist

Der Gemeinderat Fellbach hat die Neukonzeption fürs Maicklerschulzentrum auf den Weg gebracht. Die Kosten für die Grundschule liegen zwischen 7,7 und 10,5 Millionen Euro.

Fellbach - Kurz vor den Sommerferien hat der Fellbacher Gemeinderat jetzt die Neukonzeption fürs Maicklerschulzentrum auf den Weg gebracht. Erster Baustein ist der Neubau der Maickler-Grundschule. Dadurch halte man auf dem gesamten Campus alle Optionen offen, es bedeute „keine Priorisierung“ für die weitere Entwicklung – und zwar auch nicht für die von der Stadtverwaltung favorisierte sogenannte Hauptvariante C, bei der Maicklerschule, Auberlen-Realschule und Friedrich-Schiller-Gymnasium am jetzigen Standort verbleiben sollen.

Es ist mit einem weiteren Anstieg der Schülerzahlen zu rechnen

Der Erste Bürgermeister Günter Geyer verwies zu Beginn auf die „ständig steigende Nachfrage nach Betreuungsangeboten“. Generell ist festzustellen, dass sich die zunehmende Nachfrage nach Ganztagesbetreuungsangeboten für Kindergartenkinder auch in der schulischen Primarstufe fortsetzt. Allerdings sind hierfür an der Maicklerschule keine Raumreserven mehr vorhanden. Die zweite Vorbereitungsklasse, die Einrichtung einer Grundschulförderklasse sowie eine weitere Klasse in der Stufe 3 sorgen zusätzlich für eine angespannte Raumkapazität. Zudem wird im Einzugsgebiet der Maicklerschule das Projekt „Turrealis“ mit 152 Mietwohnungen im Umfeld des Gewa-Towers, des neuen Super-Hochhauses im Osten der Stadt, realisiert. Auch deshalb ist „tendenziell mit einem weiteren Anstieg der Schülerzahlen zu rechnen“, so Geyer.

Beim Raumprogramm ist eine Dreizügigkeit (also drei Klassen pro Stufe) vorgesehen. Es gibt Fachunterrichtsbereiche, Team- und Verwaltungsbereiche. Ein Forum mit verschiedenen Funktionen ist angepeilt – mit Versammlungsraum, Essraum und Aufenthaltsraum. Ob eine Tiefgarage kommen muss, wird noch geprüft.

Kostenprognose offenbart einen Spielraum von fast drei Millionen Euro

Geyers Kostenprognose offenbarte einen Spielraum von fast drei Millionen Euro. So bezifferte er den Mindestbetrag für den Neubau der Maickler-Grundschule auf 7,7 Millionen Euro. Der mittlere Betrag liegt bei 9,1 Millionen Euro. Als Maximalbetrag nannte er 10,5 Millionen Euro.

Bei der Schulbauförderung ist ein Vorortgespräch mit Vertretern des zuständigen Stuttgarter Regierungspräsidiums vorgesehen – voraussichtlich in den ersten beiden Oktoberwochen 2016. Der Wettbewerb für den Neubau soll im ersten Quartal 2017 starten. „Der Bezug der Räumlichkeiten durch die Schule ist für das Frühjahr 2020 angedacht“, erläuterte Geyer.

OB Christoph Palm sprach in seinem Eingangsstatement von einem „Meilenstein“. Dies provozierte Michael Eick (Freie Wähler/Freie Demokraten) zur Replik: Es sei ein erster Schritt, „kein Meilenstein, ehe ein Meilensteinchen“. Vor 16 Jahren sei das Thema erstmals aufgetaucht, das Vorziehen der Maickler-Grundschule sei zwingend. Doch dürfe man sich „nicht zurücklehnen und ausruhen“, vielmehr müssten die weiteren Schritte zügig folgen. SPD-Fraktionschef Andreas Möhlmann rügte die diversen Verzögerungen, „es hätte schneller gehen können“. Die Maicklerschule nun als ersten Baustein anzupacken sei „völlig richtig“, erklärte CDU-Fraktionschef Hans-Ulrich Spieth – auch wenn deshalb die Auberlen-Realschule und das Friedrich-Schiller-Gymnasium „etwas zurückstecken müssen“. Seine Fraktion wünsche für die weitere Gestaltung aber „ein exaktes Zeitfenster“ . Die anvisierten 10,5 Millionen Euro müssten strikt eingehalten werden, „damit die Sache nicht aus dem Ruder läuft“ – gerade in Zeiten, „da auf dem Bau Hochkonjunktur herrscht und die Preise nach oben schießen, ohne dass wir das wollen.“ Am Ende stand das klare Votum pro Neubau – bei einer Enthaltung und einer Gegenstimme des Grünen-Rats Michael Vonau.