Das Hölderlin-Gymnasium soll für 14,3 Millionen Euro saniert werden. Foto: Ines Rudel

Der Jugendrat in Nürtingen bemängelt im Sanierungspaket eine Benachteiligung des Max-Planck-Gymnasiums.

Nürtingen - Wir freuen uns für die Schulen, die eine Förderung erhalten haben.“ Dieser Satz ist der einzig positive Kommentar des Nürtinger Jugendrats zum städtischen Schulsanierungsprogramm. Ansonsten spart der Rat nicht mit Kritik an dem Paket mit einem Gesamtvolumen von 30 Millionen Euro.

Dass allein rund 14,3 Millionen Euro auf die Sanierung des Hölderlin-Gymnasium (Högy) entfallen, stößt bei der Jugendlichenvertretung auf Befremden. Niemand bestreite zwar, dass die Sanierung nötig ist. Doch fragt sich der Jugendrat, „ob hier eine Sanierung mit einem kleineren Investitionsvolumen von zum Beispiel fünf Millionen Euro auch möglich wäre“.

Ein Gymnasium mit Sport-Profil nutzt eine marode Halle

Der Jugendrat bemängelt, dass infolge des Sanierungsprogramms vor allem das Max-Planck-Gymnasium (MPG) ins Hintertreffen zu geraten drohe. „Am MPG mangelt es nicht nur an einer zu kleinen Mensa, vergessen wird der akute Mangel an Räumen und der dringende Bedarf einer Drei-Feld-Halle für den Schulbetrieb am Gymnasium mit Sport-Profil“, heißt es in der Stellungnahme. Die in die Jahre gekommene Sporthalle am MPG gilt als nicht mehr sanierungsfähig. „Die Halle ist völlig fertig, darüber brauchen wir nicht zu reden“, sagt Eckart Krüger, der Geschäftsführer des städtischen Eigenbetriebs Gebäudewirtschaft Nürtingen.

Eckart Krüger weist darauf hin, dass die zuletzt beantragten und bewilligten Zuschüsse aus dem Sanierungsfonds des Landes nicht für Neubauten eingesetzt werden können.

Jugendrat fordert Vergleichszahlen für Gymnasien

Die Diskussion über den Bau einer Sporthalle am MPG zieht sich bereits über viele Jahre hin. Bisher ist ein Beschluss für einen Hallenbau letztlich an den Kosten stets gescheitert. Der Jugendrat hat jetzt eine Auflistung beantragt, wie viel Geld die Stadt in den vergangenen 15 Jahren in das Högy und das MPG gesteckt hat. Dem Jugendrat gehe es um Gerechtigkeit. Sein Anliegen sei es, „dass alle Schulen, die es nötig haben, ein Stück vom Kuchen abbekommen“.

Es könne nicht sein, dass es am Ende heiße: „Entschuldigung, die eine Schule haben wir vollständig saniert, aber für die andere hat das Geld leider nicht ausgereicht“, meint der Rat. „Nur durch einen transparenten Prozess kann es gelingen, das gegeneinander Ausspielen der Nürtinger Gymnasien und die Neid-Debatte zu beenden“, so der Jugendrat weiter. Die Stadt hat insgesamt 14 Schulen zu unterhalten.