Auch am Elly-Heuss-Knapp-Gymnasium wird es in Zukunft Schulsozialarbeit geben. Foto: Achim Zweygarth

Vom kommenden Schuljahr an wird es in Bad Cannstatt auch an jeweils drei Grundschulen und Gymnasien Schulsozialarbeit geben. Die Pädagogen kümmern sich um Themen wie Mobbing und Vernachlässigung und wollen das Sozialverhalten verbessern.

Bad Cannstatt - Die Schulsozialarbeit an Cannstatter Schulen wird ausgeweitet. Waren es bisher vier Stellen, verteilt auf sechs Schulen (Altenburg-, Steig-, Schiller- und Eichendorffschule sowie Jahn- und Brunnenrealschule), werden es vom kommenden Schuljahr an 7,5 Stellen an zwölf Schulen sein. Künftig wird es nicht mehr nur an Real-, Werkreal und Förderschulen, sondern auch ausgewählten Grundschulen und Gymnasien Schulsozialarbeiter geben. In Bad Cannstatt profitieren die Carl-Benz-, die Sommerrain- und die Martin-Luther-Schule sowie das Elly-Heuss-Knapp-, das Johannes-Kepler- und das Gottlieb-Daimler-Gymnasium davon. Träger der Schulsozialarbeit sind die Jugendhausgesellschaft, die evangelische Gesellschaft sowie die evangelische Jugend. „Kein anderer Bereich ist so gut ausgestattet wie Bad Cannstatt“, sagte Manfred Niewöhner vom Jugendamt dem Bezirksbeirat Bad Cannstatt in dessen jüngster Sitzung. Der Bedarf sei aber da und vermutlich noch größer. Er beobachte in Stuttgart ein Süd-Nord-Gefälle: „Im Süden der Stadt sind deutlich weniger Stellen geschaffen worden“, sagte Niewöhner. In Mühlhausen oder Zuffenhausen etwa sei der Bedarf ähnlich hoch wie in Bad Cannstatt.

Zahl der Bonuscard-Inhaber ist entscheidend

Entscheidend sei bei der Auswahl der Grundschulen, die künftig mit Schulsozialarbeit ausgestattet werden, vor allem die Anzahl der Kinder gewesen, die über eine Bonuscard verfügen. Mit der Bonuscard gewährt die Stadt Stuttgart Vergünstigungen für Personen, die Leistungen wie zum Beispiel Arbeitslosengeld oder Grundsicherung erhalten. Anspruchsberechtigt sind auch Menschen mit geringem Einkommen. Der Sozialausweis soll ihnen ermöglichen, am kulturellen, sportlichen und sozialen Leben in der Stadt teilzunehmen.An der Carl-Benz-Schule haben nahezu 70 Prozent aller Schüler eine solche Karte, an der Martin-Luther-Schule sind es mehr als 40 Prozent. Auch an drei Cannstatter Gymnasien wird es vom kommenden Schuljahr an Schulsozialarbeit geben. Bei der Auswahl der Gymnasien wurden weitere Kriterien herangezogen: Neben der Zahl der Bonuscard-Inhaber spielte bei der Entscheidung auch die Schulgröße eine Rolle sowie die Frage, ob die Schule zusammen mit anderen Schularten einen Campus bildet, wie dies zum Beispiel beim Elly-Heuss-Knapp-Gymnasium und der Eichendorffschule der Fall ist.

Drogen, Mobbing oder Vernachlässigung sind Themen, mit denen sich Schulsozialarbeiter befassen. Sie kümmern sich aber auch um die Verbesserung des Lern- und Sozialverhaltens oder Konflikte im Elternhaus. Teilweise werden im Rahmen der Schulsozialarbeit Schülertreffs, Freizeitgruppen oder Theater-AGs angeboten. Schulsozialarbeit ist in jeder Schule unterschiedlich ausgeprägt, je nachdem, was gebraucht wird und mit welchen Menschen dies angegangen werden kann.