Luftfilter gibt es bisher meist nur in schlecht belüftbare Räumen. Foto: dpa/Henning Otte

Zum Schulstart verläuft die Ausstattung der Klassenzimmer schleppend. Dafür gibt es einen speziellen Grund.

Waiblingen - Die erste Förderrunde von Bund und Land für Luftfilter in Schulen ist vorbei, weitere müssen erst noch folgen. Entsprechend weisen die Berichte der Kommunen über bereits in Klassenzimmern installierte Geräte eine Diskrepanz zum eigentlichen Bedarf aus. Denn die erste Förderrunde, wonach Geräte pünktlich zum Schulstart ankamen, betraf nur diejenigen für „schwer belüftbare Räume“.

Einige Förderrunden stehen noch aus

Die weiteren vorgesehenen Förderrunden werden in dieser Woche entschieden oder folgen erst im Lauf des Jahres. Weitgehend komplett ausgestattet sind – nicht nur im Rems-Murr-Kreis – nur jene Schulen, bei denen die Kommunen als Schulträger finanziell in Vorleistung gegangen sind und nicht die Zusage der Förderung abgewartet haben.

Wenigstens die schwer belüftbaren Räume seien mit Geräten ausgestattet, heißt es denn auch aus Waiblingen. Die Stadt hatte für 31 derartige Klassenzimmer Förderanträge gestellt. Die Geräte wurden in der letzten Ferienwoche installiert. Insgesamt hat Waiblingen aber für das gestartete Schuljahr für 274 Räume in Schulen und 105 in Kitas einen Bedarf angemeldet.

CO2-Ampeln signalisieren wann gelüftet werden muss

In Kernen kommen an den drei Schulen neue mobile Luftfilter bisher ebenfalls nur dort zum Einsatz, wo es schlecht belüftbare Räume gibt. Schon seit Anfang des Jahres setzt die Gemeinde sogenannte CO2-Ampeln ein: Diese kleinen Apparate messen die CO2-Konzentration im Klassenzimmer und geben Alarm, wenn gelüftet werden muss.

„Raumluftfilter und CO2-Ampeln rechtzeitig vor Schulbeginn eingetroffen“, meldet Weinstadt. Und: „Weitere Geräte folgen.“ Aufgestellt wurden in Weinstadt zum Schulstart nur die tatsächlich eingetroffenen acht Geräte für schwer belüftbare Räume. Außerdem, so die Pressemitteilung, lägen aber „Fördermittelreservierungen“ für 168 CO2-Sensoren vor. „Entsprechend wurden insgesamt 48 weitere Geräte für Schulen und 120 Geräte für Kitas bestellt.“ Die CO2-Sensoren für die Schulen, so die zuversichtliche Zwischeninformation zum Start des Schuljahres, träfen „noch diese Woche“ in Weinstadt ein und würden dann umgehend in den entsprechenden Räumen aufgestellt. In vielen anderen Orten heißt es wiederum, mit der Lieferung von Sensoren sei erst im Laufe des Herbstes zu rechnen.

Um in schlecht belüfteten Klassenzimmern die Gefahr einer Reihenansteckung mit Corona zu senken, würden mehr als 50 mobile Luftfilter-Geräte aufgestellt, hat Fellbach bereits Anfang September verkündet. Außerdem ließ die Stadt 140 CO2-Ampeln an Wände der Einrichtungen schrauben. Die Beschaffung der Geräte werde aus Fördertöpfen von Bund und Land bezuschusst, wurde auch dort betont. „Allerdings dürfte etwa die Hälfte der Kosten an der Stadt Fellbach hängen bleiben.“ Stückpreis pro mobilem Luftfilter: etwa 3750 Euro.