Der Anbau an das Philipp-Matthäus-Hahn-Gymnasium ist ein sichtbares Ergebnis des Schulentwicklungsplans für die Stadt Leinfelden-Echterdingen. Foto: Norbert J. Leven

Der Schulentwicklungsplan habe eine „schreckliche Fehlinvestition“ verhindert, sagt Bürgermeister Alexander Ludwig im Interview.

Leinfelden-Echterdingen - Schulen und Kinderbetreuung – das sind die Bereiche der Kommunalpolitik in L.-E., die zurzeit gravierenden Veränderungen unterworfen sind. Der für Bildung zuständige Bürgermeister Alexander Ludwig (Grüne) räumt im Interview der Werkrealschule keine langfristige Überlebenschance ein.


Herr Ludwig, wenn Sie sich im Jahr 2023 für eine dritte Amtszeit bewerben – welche Schularten finden wir dann noch vor?
Meine erste Amtszeit geht bis 2015. Ob ich mich noch einmal bewerbe, kann ich derzeit noch nicht sagen. Dazu brauche ich weiterhin das Vertrauen des Gemeinderats, das ich derzeit erhalte.

Sie wagen also keinen Blick so weit in die Zukunft?
Nein. Im Bildungsbereich gibt es so viele Veränderungen, dass man so weit im Voraus seriös keine Prognose abgeben kann.

Eine der gefährdeten Schularten ist nach augenblicklichem Stand wohl die Werkrealschule. Für wie bedroht halten Sie diese angesichts von nur anderthalb Dutzend Anmeldungen für das kommende Schuljahr?
Die Werkrealschule ist meiner Einschätzung nach mittelfristig in der Bundesrepublik nicht haltbar. Es wird auf ein zweigliedriges Schulsystem hinauslaufen.

Keine Prognose zur Gemeinschaftsschule


Baden-Württemberg versucht, mit der Gemeinschaftsschule eine neue Schulart zu etablieren. Wenn das zum Standard im Land wird: wo könnten Sie sich in L.-E. denn eine Gemeinschaftsschule vorstellen?
Die Gemeinschaftsschule der Zukunft ist ohne Zweifel eine Möglichkeit, anstatt in acht Jahren in neun Jahren zum Abitur zu gelangen oder aber mit individueller Förderung auch andere Schulabschlüsse gut hinzubekommen. Wenn in L.-E. eine Gemeinschaftsschule irgendwann mal auf der Agenda stehen würde, dann ist mit allen Beteiligten – also mit den Schulkonferenzen, mit den Eltern und mit dem Gemeinderat – vorher intensiv zu diskutieren, ob und wie man sich auf einen solchen Weg machen könnte. Ich kann noch keine Prognose abgeben, ob wir in Zukunft eine solche Schule haben werden.